Bushof in Rekordzeit umgebaut
Frenkendorf Der Bushof Frenkendorf-Füllinsdorf konnte früher als geplant eröffnet werden
Neun Monate lang war es mühsam, wenn man mit dem Bus zum Bahnhof Frenkendorf-Füllinsdorf gelangen wollte. Die bisherige Haltestelle war mit Baustellen-Gittern abgesperrt, Fussgänger/-innen mussten Umwege nehmen und zumindest in der Anfangszeit hetzten verwirrte Passagiere in der Gegend herum, die verzweifelt den provisorischen Abfahrtsort suchten. Das ist jetzt vorbei: Pünktlich zum Fahrplanwechsel ist der modernisierte Bushof eröffnet worden.
Die Haltekanten der Linien 75, 76 und 78 können nun auch von mobilitätseingeschränkten, sehbehinderten und blinden Personen barrierefrei genutzt werden. Für die Beleuchtung kommen erstmals spezielle Lampen zum Einsatz, die punktgenau die wichtigen Stellen bestrahlen. Eine neuartige digitale Anzeige gibt Auskunft über sämtliche Abfahrtszeiten, ausserdem wurden das Mobiliar, der Belag, die Werkleitungen und Leitungsanlagen erneuert. Und der Radius der Wendekurve wurde vergrössert, sodass die Chauffeure den Bushof einfacher anfahren können.
Auch wenn sich die neunmonatige Bauzeit für Passagiere und Anwohner/-innen lang anfühlte: Geplant waren ursprünglich zwölf Monate. Regierungsrat Isaac Reber freute sich umso mehr, den Bushof an diejenigen zu übergeben, die hier täglich ein-, aus- oder umsteigen: «Wir sind nicht nur rechtzeitig, sondern vorzeitig – und nicht teurer!» Meistens seien solche Projekte ja im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, wenn es zu Verzögerungen oder Mehrkosten gekommen sei.
«Dieser Umsteigepunkt ist für unsere zwei Dörfer existenziell wichtig», sagte Roger Gradl, Gemeindepräsident von Frenkendorf, an der Eröffnungsfeier stellvertretend für beide Gemeinden. Während der Bauphase hätten alle gemerkt, wie vorteilhaft ein Bushof direkt am Bahnhof sei. Ein gut ausgebauter öffentlicher Verkehr komme dem gesamten Ballungsraum zugute.
Pro Tag steigen in Frenkendorf-Füllinsdorf über 2000 Personen um, wie Roman Stingelin, Geschäftsführer der Autobus AG Liestal, mitteilte. Der erste Bus sei hier 1976 eingefahren, damals noch als «Regionalbus». Später seien die Linien 75 bis 78 dann ins ÖV-Angebot des Kantons übernommen worden.
Zu den sich überlappenden und nicht immer ganz klaren Zuständigkeiten zwischen SBB, Kanton, Gemeinde und Autobus AG wusste Roman Stingelin eine Anekdote zu erzählen. Nach monatelangen Abklärungen war das Problem, wer für den Stromanschluss der neuen Anzeigetafel verantwortlich sei, letzte Woche noch immer nicht gelöst – das Display blieb während der Eröffnungsfeier schwarz. Anders als die frühere Anzeige, die zuverlässig funktioniert hatte. Niemand wisse, woher der Strom gekommen sei und wer dafür verantwortlich gewesen sei. «Das ist ein kleines Geheimnis, das die alte Anlage mitgenommen hat», sagte Roman Stingelin. Er sei jedoch überzeugt, dass auch für die neue Anlage bald Strom zur Verfügung stehe.
Unter dem Applaus der Anwesenden fuhr anschliessend der erste Bus elegant und zügig um die Kurve und in den neuen Bushof ein.