Beim Stedtli entsteht ein neues Quartier
Liestal Das Lüdin-Areal wird neu gebaut
Zwischen dem markanten Lüdin-Gebäude und dem Bahnhof liegt das Lüdin-Areal mit 6000 Quadratmeter Fläche. Dort soll mitten in Liestal ein neues, durchlässiges Quartier entstehen. In einem Wettbewerb mit acht Teilnehmern gewann das Projekt «Altstadtblick» vom Architekturbüro Gmür Gschwentner Kyburz Partner AG aus Zürich. Mit Gesamtanlagekosten von 76 Millionen Franken sollen 135 Wohnungen und Gewerbeflächen entstehen. Das Lüdin-Gebäude bleibt als Zeitzeuge in Erinnerung an die Fünfzigerjahre erhalten.
Das neue Quartier wird an bester Lage zwischen Bahnhofstrasse, Schützenstrasse und Rheinstrasse entstehen. Die Planungszeit beträgt 36 Monate. Die Jury will mit dem Siegerprojekt «die Geschichte des Ortes weiterschreiben» und erklärte, dass damit die «Aufgabenstellung am treffendsten erfasst und präzise umgesetzt worden ist». Es werden drei Häuserzeilen mit unterschiedlicher Grösse und Architektur entstehen. Das neue Quartier ist nicht in sich geschlossen, sondern lädt die Fussgänger zum Durchqueren ein.
Ein markantes, 21 Meter hohes Gebäude schützt den Innenbereich vor dem Strassenlärm der Bahnhof- und Rheinstrasse. Die mittlere Häuserzeile ist 15 Meter hoch und lässt damit für die oberen Etagen des anderen Gebäudes den Blick auf die Altstadt frei. An der Schützenstrasse entstehen mit sechs Metern die niedrigsten Neubauten. Dort sind überhohe zweigeschossige Wohnungen geplant, die ebenso als Gewerberäume nutzbar sind. Damit will man eine Durchmischung von Arbeiten und Wohnen ermöglichen.
Jetzt wird das Siegerprojekt zusammen mit den Architekten überarbeitet und ein Quartierplan erstellt. Dieser muss dann vom Liestaler Stadt- und Einwohnerrat und vom Regierungsrat genehmigt werden. Ende 2025 sollen die Liegenschaften bezugsbereit sein.
Herzstück von Liestal
Das Areal hat eine ideale Lage und Grösse, um etwas Neues zu schaffen. Um möglichst viele und gute Ideen zu sammeln, initiierte Liestal ein Workshopverfahren, das zu einem Richtplan führte. «Das war ein sehr anspruchsvoller Weg, um die Ansprüche zu erkennen und zu realisieren», sagte Peter Ess, der Vorsitzende des Preisgerichts. Viel zu diskutieren gab, ob das Lüdin-Gebäude bestehen bleiben sollte oder nicht. Wichtig war auch die Durchwegung, damit Fussgänger von allen Seiten durch dieses neue Vorstadtquartier «durchdriften» können. Die Initianten wollten bewusst ein Quartier, in dem Passanten erwünscht sind, und keine geschlossene Siedlung. Auf beiden Seiten des mittleren Gebäudetraktes sowie oben und unten entstehen grosszügige Freiräume, die von den Bewohnern, Gewerbetreibenden und Passanten genutzt werden können.
Auch der Liestaler Stadtpräsident Daniel Spinnler befürwortet das Projekt und sagt: «Es war schon immer ein wichtiges Areal mit der Zeitung. Die Bautätigkeit in Liestal ist zwar gross, es gibt aber keine Überhitzung. Man legt Wert auf hochwertigen Wohnraum an zentraler Lage. Die Nachfrage steigt, da auch die Bevölkerung zunimmt.»