Auf den Spuren des Regenbogens
«Adiemus Colores» Konzert des Chors Seltisberg mit The Moody Tunes
Wie es, ist vokal-musikalisch im Rahmen eines Musikprojekts auf einen farbigen und lebendigen Regenbogen mitgenommen zu werden, konnten Liebhaberinnen und Liebhaber von Chormusik letzten Sonntag in der Mehrzweckhalle in Seltisberg erleben. Der Chor Seltisberg führte diese bunte Reise in die Klangwelt vom walisischen Komponisten Karl Jenkins, einem der meistaufgeführten Komponisten der Zeit und bekannt durch die Serie von «Adiemus»-Alben. Die versierte Basler Band The Moody Tunes war eingeladen ihn auf seinem Weg zu begleiten.
Seine Tracks hat Jenkins nach verschiedenen Farben benannt, um die unterschiedlichen Charaktere der musikalischen Darbietungen anzudeuten. Die Variationen des musikalischen Konzepts stellte er im 1995 mit dem millionenfach verkauften «Adiemus: Songs of Sanctuary» vor, mit welchem der Chor den Konzertabend eröffnete. Die mit einer fast babylonischen Sprache vorgetragenen Lieder sind eine Erfindung von Jenkins und bestehen aus erdachten Silben und Wörtern. Auch wenn das Publikum für etwa zwei Stunden in eine fantastische musikalische Welt mit eher unbekannten vokalen Klangfarben entführt wurde, verlangte die Intensität der Darbietungen doch einiges an Höranstrengung.
Mit schwungvollemDirigat
Mit «Adiemus Colores» hat sich Jenkins von südamerikanischen Rhythmen und exotischen Klängen in einem reichen Sound inspirieren lassen. Diese Mischung aus menschlicher Stimme und lateinamerikanischen Rhythmen präsentierte der Chor Seltisberg im Einklang mit The Moody Tunes vor erwartungsfrohem Publikum auf eindrücklicher Art. Mit seinem schwungvollen Dirigat verstand es der Chorleiter Markus J. Frey im Wechselspiel mit The Moody Tunes diese grossartige und spannende Musik mit enormer Präzision und mit abwechslungsreicher Gestaltung in Tempo und Dynamik zu präsentieren. Keine leichte Aufgabe, welche er jedoch mit Bravour löste. Dem Chor gelang es dafür den besonderen Charakter der Jenkins-Performances mit seinen markanten musikalischen Interpretationen ausdrucksvoll und mit sublimer Klangentfaltung hervorzuheben. Die Sopranistin Sue Hammernick sang ihre Soloperformances mit inniger Hingabe und sorgte mit ihrem stimmlichen Können für viel Anerkennung und grossen Beifall.
Die Intonation beim Chor blieb dafür bis am Schluss des Konzerts stabil, was beim Schwierigkeitsgrad des Programms nicht selbstverständlich war. The Moody Tunes mit ihren rhythmischen Darbietungen wie Tango oder Samba sorgten im gesamten Konzert für die spielerischen Noten und musikalischen Impulse und ergänzten sich im Zusammenspiel mit dem Chor vorzüglich.
Der grosse Beifall mit Standing Ovation am Schluss des Konzerts zeigte das besondere Musikerlebnis, welches das Publikum geniessen durfte und man in dieser virtuosen Qualität in der Region selten zu hören bekommt. Es war im Sinne der Navajo ein musikalischer und vokaler Weg auf den Spuren des Regenbogens und auf dem Pfad des Lieds.