A22 gehört unter den Boden

Liestal, Lausen und eine IG setzen sich für eine Verlegung der Umfahrungsstrasse ein  

Lärmbelästigung auf beiden Strassenseiten.

Lärmbelästigung auf beiden Strassenseiten.

Die A22 soll unter den Boden. Fotos: B. Eglin

Die A22 soll unter den Boden. Fotos: B. Eglin

So könnte es im Gebiet Grienmatt in 30 Jahren aussehen.Grafik: zVg

So könnte es im Gebiet Grienmatt in 30 Jahren aussehen.Grafik: zVg

«3000 Fahrzeuge nutzen jeden Tag die Umfahrungsstrasse Liestal–Lausen (A22)», erklärte der Liestaler Stadtpräsident Daniel Spinnler an einer Medienorientierung. Die Lärmbelästigung ist hoch und die Schutzwände sind untauglich. In den Siebzigerjahren wurde die Strasse an der engsten Stelle des Tals gebaut, um das Stedtli zu entlasten. In einer Anekdote wird erzählt, dass damals sogar holländische Busse im Törli stecken blieben. Mit der neuen Strasse ging man dort hin, wo es noch keine Gebäude hatte. Pfeiler, wie sie heute in der Ergolz stehen, wären heute nicht mehr möglich. Das Bundesamt für Strassen will eine Sanierung. Wie das mit den heutigen Vorschriften gehen soll, kann man sich kaum vorstellen. Dass eine Sanierung dringend nötig ist, wird nicht bestritten. Damit droht aber ein Verkehrskollaps, weil niemand weiss, wo die tägliche Verkehrsflut durchgeführt werden soll.

Ein Generationenprojekt

Mit einer noch zu gründenden IG will sich eine Kerngruppe um Daniel Spinnler und den Lausner Gemeindepräsidenten Peter Aebi für eine Untertunnelung der Umfahrungsstrasse einsetzen. Da ein gesetzeskonformer Lärmschutz nicht möglich ist, «muss die A22 zwingend unter den Boden», sagte Aebi.

Nationalrätin Sandra Sollberger erklärte, dass in Bern ein überregionales und überparteiliches Lobbying notwendig sei. Anträge allein sind nicht ausreichend. Da die Strasse dem Bund gehört, braucht es einen langen Schnauf, um das Generationenprojekt durchsetzen zu können. Es ist sehr wichtig, dass zumindest die Planung angestossen werden kann und dass dieses Projekt regional und national im Gespräch bleibt. Thomas Noack, Bereichsleiter Hochbau/Planung der Stadt Liestal, betonte, dass es «die Generation vor uns verpasste, diese Strasse unter den Boden zu bringen. Wir müssen jetzt beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder in 30 Jahren wieder an der Frenke und an der Ergolz spielen können.»

Mit Bildern wurde gezeigt, was entstehen kann, wenn die laute Strasse plötzlich nicht mehr da ist. Es entsteht ein schönes Erholungsgebiet am Wasser. Und vielleicht gehört ein Teil davon irgendwann sogar zum Gitterli-Bad. Um dieses Ziel zu erreichen braucht es die Unterstützung der Bevölkerung und Menschen mit einem langen Schnauf.

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