33 Porträts von Baselbieterinnen
Liestal Buchvernissage in der Kantonsbibliothek
Die Bibliothek platzte aus allen Nähten an diesem Anlass, denn sie waren fast alle gekommen mit Angehörigen: Die porträtierten Frauen, die gespannt waren auf das Buch, das sie bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal in den Händen hielten und auf ihre ebenfalls beschriebenen Kolleginnen, die sie an diesem Abend kennen lernten.
Kantonsbibliothekleiterin Susanne Wäfler befragte die beiden Autorinnen des Buches, Marianne Ingold und Barbara Saladin, nach dessen Entstehen und Vorgehen dabei. Wohl sind unter den 33 Frauen einige Berühmt- und Bekanntheiten wie Ständerätin Maya Graf, die vom TV bekannte Theologin Florence Develey, Roger Federers Mutter Lynette und die Mundartdichterin Vreni Weber-Thommen und andere. Aber viele von den ebenfalls beschriebenen Frauen lernt man erst durch das Lesen ihrer Lebensgeschichten, Schicksale und Leistungen kennen und bewundern.
Angefangen hat es mit ihrer Nachbarin Yvonne, schildert Marianne Ingold, die ihr ihre interessante Familiengeschichte erzählte, über die sie irgendwann mal schreiben wollte. In der Coronazeit holte sie die bereits bekannte Autorin verschiedener Bücher, Barbara Saladin, ins Boot für das Projekt. Diese hatte seit längerer Zeit eine ähnliche Idee gewälzt, da sie fand, dass wahre Lebensgeschichten oft spannender sind als erfundene Figuren. Und so recherchierten sie aus allen fünf Bezirken im Kanton Baselland nach Frauen aus Kultur, Wirtschaft, Politik, Gesundheit, Natur und Frauen mit unkonventionellen Lebensläufen und deren erstaunlichen Leistungen oder Lebensbewältigung. Vorgesehen waren ursprünglich 44 Porträts mit zusätzlich zehn historischen Persönlichkeiten. Da aber die Beschreibung der Lebenden arg hätte gekürzt werden müssen, liess man es bei 33.
Hindernisse, Mut und Intimes
Mit ihnen führten sie ausführliche Gespräche. Die beiden Autorinnen lassen die Porträtierten in Ich-Form erzählen, was deren Schilderungen sehr authentisch und lebendig macht. Dazu war zum Teil Mut erforderlich um aus ihrem Leben Schmerzhaftes und Intimes der Öffentlichkeit preiszugeben. Zu lesen, dass aus Hindernissen im Leben Positives entstehen kann, weckt aber sicher bei Gleichbetroffenen ebenfalls Mut.
Umrahmt wurde die Vernissage von der ebenfalls im Buch beschriebenen Performerin Jennifer Perez (La Nefreta) mit eindruckvollen spanischen Liedern. Zwei Beispiele der Lebensgeschichten wurden von der als TV-Theologin bekannten Florence Develey und der Schauspielerin und Künstlerin Cynthia Coray selber vorgelesen, was die Neugier auf die weiteren Portäts erst recht weckte.
Beim leckeren Apéro gab es einen lebhaften Austausch unter den Frauen und ihren Gästen. Gleichzeitig bewunderten die Anwesenden die überall hängenden grossformatigen Frauenporträts der Fotografin Cornelia Biotti-Krähenbühl, die auch im Buch zu finden sind, das der Verlag Baselland herausgegeben hat.