Zwei Jahresversammlungen

Bauernverband Rund 60 Personen trafen sich im Ebenrain  

Peter Saner (l.), neuer Geschäftsführer, mit Marc Brodbeck, Präsident Bauerverband beider Basel.Foto: B. Benildis
Peter Saner (l.), neuer Geschäftsführer, mit Marc Brodbeck, Präsident Bauerverband beider Basel.Foto: B. Benildis

«Um 1900 ernährte ein bäuerlicher Betrieb rund vier Personen, heutzutage sind es 160 Personen». Mit dieser Feststellung stieg Präsident Marc Brodbeck am Freitagabend am Ebenrain ein in die Generalversammlungen 2019/2020 und 2020/2021 des Bauernverbands beider Basel (BVbB). Der Landwirt habe sich vom Selbstversorger zum Nahrungsmittelproduzenten gewandelt, fuhr er weiter. Im letzten nassen Jahr hätten hierzulande einheimische Produkte gefehlt, bei den Speisekartoffeln (Frites, Chips, etc.) beispielsweise 100000 Tonnen, rund ein Drittel der Gesamternte. Trotzdem seien die Regale in den Läden stets gefüllt gewesen. Das zeige, es werde immer weitergehen. Er fügte zwei Zeilen aus dem ursprünglichen Bauernlied von Matthias Claudius (1740 bis 1815) an: «Wir pflügen und wir streuen Samen auf das Land, doch Wachstum und Gedeihen steht in des Himmels Hand.»

Finanzchef per Videokonferenz zugeschaltet

Rund 60 Personen nahmen an der Versammlung teil. Den ganzen langen Abend herrschte eine unbeschwerte Stimmung. Die Traktanden wurden reibungslos abgehandelt. Finanzchef Stephan Plattner, Bretzwil, konnte nicht persönlich dabei sein; er wurde zeitgemäss per Videokonferenz vom Oberbaselbieter Berggebiet zugeschaltet. Er freute sich, dass er für beide Jahre Einnahmenüberschüsse melden konnte. Vier neue Meisterlandwirte wurden geehrt, nämlich Lukas Brodbeck, Biel-Benken; Beat Hügli, Brislach; Tobias Wirz, Wenslingen; Benjamin Hiltbrunner, Zunzgen. Am 1. Februar 2022 tritt der neue Geschäftsführer Peter Saner, Zunzgen, sein Amt an. Er stammt ursprünglich aus dem Schwarzbubenland. Er stellte sich vor und erzählte von seinem bemerkenswerten Berufsweg, der ihn an verschiedene Orte in der Schweiz geführt hat.

Informationen zu 125 Jahre SBV

Martin Rufer, Direktor Schweizerischer Bauernverband, hielt ein Referat zur Massentierhaltungsinitiative. «Sie ist unnötig!», sagte er, «denn die einheimische Landwirtschaft zeichnet sich durch ein hohes Tierwohlniveau aus.» Auch dank des weltweit einzigartig strengen Tierschutzgesetzes, hielt er fest.

Nach dem offiziellen Teil servierten die Vorstandsfrauen des Bäuerinnen- und Landfrauenvereins beider Basel köstlichen «Härdöpfelsalat» mit schmackhaften Würstchen. Zusätzlich tischten sie herrliche Kuchen und Torten auf. So blieben die meisten sitzen, ohne auf die Uhr zu schauen. «Ich will profitieren, wenn ich endlich wieder in den Ausgang gehen konnte», lachten sie.

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