Rothenfluh: Gemeindepräsident Patrick Vögtlin tritt zurück

Rothenfluh Austritte konnten neu besetzt werden  

Miyuki Verheijen (l.), die künftige, und Sabine Bucher, die abtretende Gemeindeverwalterin sowie Gemeindepräsident Patrick Vögtlin, der auf Ende Juni 2025 sein Amt niederlegt.Foto: O. Graf

Gemeindepräsident Patrick Vögtlin legt sein Mandat auf den 30. Juni 2025 nieder. Mit dieser Meldung überraschte Vögtlin die rund 50 Teilnehmenden an der Gemeindeversammlung und begründete seinen Entscheid mit dem bevorstehenden Wegzug aus Rothenfluh. Vögtlin wurde am 15. August 2021 als Nachfolger von Paul Schaub Platz vom Volk an der Urne zum Gemeindeoberhaupt gewählt und amtete zuvor seit dem 1. Januar 2014 als Gemeinderat. Bereits auf Ende November 2024 ist Thomas Füglistaller, Präsident der Sozialhilfebehörde, zurückgetreten, wie der Gemeindepräsident bekannt gab. Damit nicht genug: Im laufenden Jahr quittierten nicht weniger als ein Dutzend Mitglieder von Behörden und Kommissionen sowie Funktionärinnen und Funktionäre ihren Dienst bei der Einwohnergemeinde. Sie alle wurden mit dem Dank der öffentlichen Hand und mit einem Präsent in den kommunalen Ruhestand entlassen. Nahezu alle freigewordenen Stellen und Ämter konnten sind bereits wieder besetzt. Dazu gehört auch die operative Leitung der Gemeindeverwaltung, die per 1. Januar 2025 von Sabine Bucher zu Miyuki Verheijen wechselt.

Budget 2025 angenommen

Das von Finanzchef Patrick Vögtlin vorgestellte Budget 2025, das bei einem Aufwand von rund 4,6 Millionen Franken einen Fehlbetrag von 225000 Franken vor, 5000 Franken weniger als im Vorjahr wurde oppositionslos angenommen.

Die Nettoinvestitionen sind mit 1,6 Millionen Franken veranschlagt, wovon der Löwenanteil von knapp 1,1 Millionen Franken auf die Sanierung der Liegenschaft Hirschengasse 84 entfällt, in der sich die Gemeindeverwaltung und zwei Wohnungen befinden. Der im Jahr 2021 bewilligte Baukredit werde nicht ausreichen, um den endlich bewilligten Umbau finanzieren zu können, kündigte Gemeinderat Benjamin Abt an. Er verwies auf die inzwischen aufgelaufene allgemeine Teuerung, die gestiegenen Materialpreise, die fällige Asbestsanierung, deren Ausmass und Kosten noch nicht bekannt sind, sowie auf die Projektanpassungen. Deshalb soll der Gemeindeversammlung demnächst ein Zusatzkreditbegehren unterbreitet werden. «Die höheren Baukosten», so Abt, «werden sich auf die Mietpreise der Wohnungen auswirken.»

Wasser kostet mehr – Abwasser weniger

Deutlich mehr zu reden gab der Aufgaben- und Finanzplan mit einem Zeithorizont bis ins Jahr 2029. Es handelt sich hier um ein Arbeitspapier des Gemeinderats, das aufzeigt, in welche Richtung sich die Gemeinde entwickeln könnte. Der Plan wird jährlich überarbeitet und den Stimmberechtigten zur Kenntnis gebracht. Er basiert auf Prognosen und Annahmen und ist deshalb mit vielen Unsicherheiten behaftet. So ist offen, wie sich der künftige interkommunale Finanzausgleich oder der Kostenanteil der Gemeinde am Hochwasserschutz auf den Finanzhaushalt auswirken werden. In der Laufenden Rechnung zeichnen sich nach 2026 jährliche Fehlbeträge von fast 370000 Franken ab, die das Eigenkapital von 4,7 Millionen Franken auf 3,1 Millionen Franken schmälern würden. Pro Kopf der Bevölkerung würde das aktuelle Nettovermögen von rund 2000 Franken bis 2029 in eine Schuld von über 4400 Franken umschlagen. Bei den Spezialfinanzierungen liegt der Fokus auf der Wasserversorgung. Damit die geplanten Investitionen für die Sanierung oder den Neubau des Reservoirs Horn sowie der Ersatz von Leitungen und der Wasserzähler gestemmt werden kann, braucht die Wasserkasse, deren Eigenkapital bei bescheidenen 100000 Franken liegt, mehr Geld. Deshalb steigt der Wasserpreis bereits im kommenden Jahr deutlich von 2.30 Franken je Kubikmeter auf drei Franken. Im Gegenzug sinkt in der kapitalmässig gut gepolsterten Abwasserkasse die Gebühr von drei Franken um einen Drittel auf zwei Franken pro Kubikmeter.

Die Versammlung nahm weiter das überarbeitete Personalreglement und den neuen Stromnetzkonzessionsvertrag mit der Elektra Baselland fast einstimmig an. Die vorgängige Bürgergemeindeversammlung hiess bei einem Aufwand von rund 100000 Franken das Budget 2025 mit einer roten Null von 3000 Franken gut. Da das Forstpersonal beim Zweckverband Forstrevier Ergolzquelle und nicht mehr bei der Bürgergemeinde Rothenfluh angestellt ist, hoben die Stimmberechtigten das Personalreglement der Bürgergemeinde auf und ersetzten es durch eine entsprechende Personal- und Besoldungsverordnung.

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