Unglaubliche Verfehlungen der Obrigkeit
Gelterkinden Schnitzelbank-Marathon erstes Highlight der Fasnacht
Mit den traditionellen Schnitzelbänken in den Beizen und im Marabu erfuhr die Fasnacht am Sonntagabend einen ersten Höhepunkt. Nebst den bekannten Formationen aus dem Oberbaselbiet, wagten auch zwei Bänke aus der Stadt den Sprung aufs Land. Der «Nachtheuel» hörte zu und verbreitet die Fakten hiermit weiter.
Nach langer coronabedingter Zwangspause konnten die Schnitzelbankformationen endlich wieder aus dem Vollen schöpfen und dem Volk kundtun, welche Schandtaten die Obrigkeit in der Vergangenheit begangen hat. Der «Pfyffechopf» befasste sich, ebenso die andern Bänke, mit Corona. Das Duo stellt fest, dass Aufheben der Maskenpflicht in der Schule sogar auf die Moral schlagen kann:
Dr Chlei chunnt hei und macht e Stei
Will sy d Maskepflicht jetz nümme hai.
Chasch nümm so ring im Unterricht
Dr Kaugummi dinne lo.
Die gleiche Form nahm, untermalt mit einem prächtigen Helgen, die Märchenhochzeit des Sängers Baschi mit seiner Angetrauten Alana Netzer auf die Schippe:
Jetz tuet sich euse Baschi mit der Promi-Wält vernetzere.
Die Määrli-Hochzyt z Gstaad duet zwar es Määrli-Gsetz verletze:
S Schneewittli wehlt als Maa dr Prinz dört hinder dene Bärgli.
D Alana macht’s ganz anderscht: Sy nimmt eis vo dene Zwärgli.
Die Formation «CHalte Kaffi» aus Diegten geht seit 18 Jahren auf die fasnächtliche Piste und scheut sich nicht, globale Ereignisse ins richtige Licht zu stellen:
Dr Boris Johnson, so hei mir vernoh,
heig uf Basel welle z’ wohne cho.
Doch duet ihm das gar nüt nütze
Will die d’Primate doch nit schütze.
Weiter, heben die beiden Damen hervor, seien die hochgelobten privaten Schulen doch nicht das Gelbe vom Ei:
Weg de böse Lehrer, oh herjeh,
Boome private Schuele immer meh.
Es isch guet, dass es die Schuele git.
S’Problem nur, d’Chinder nähme au d’Eltere mit.
Der «Rätschueli» hat einer hitzigen Debatte am Mittagstisch zugehört und hängt nun das Erfahrene an die grosse Glocke:
Am Mittagstisch seit dr Vatter, e chline dets doch au.
I wött aber e grosse ha, seit dezidiert denn d’Frau.
Nit, dass dir meinet, es heigi mit Familieplanig z’tue.
S’goht, wär hätt das dänkt, um e Brunne z’Roteflue.
Seit bald vierzig Jahren mischen die Buckter «Fröschebei», ein sechsköpfiges Familienunternehmen, die Bankszene im Oberbaselbiet auf. Beim Thema «Ehe für Alle» zeigt sich, dass durchaus noch Erklärungsbedarf besteht:
«Ehe für Alli» isch an der Urne dure cho.
Das isch gerächt und isch jetz eso.
Neu erlaubt isch jetz vo Gsetzes wäge
Au bi söttig Päärli dr Chindersäge.
Fraue sy do derfür prädestiniert.
Bi zwe Manne isch’s chli kompliziert.
Zu sim Schatz meint der Hansjakob nach dr Chille:
Du; Fridolin, wer vo eus duet denn die Chinder stille?
Die «Bänklischliffer» setzten sich mit ihren Versen schwerpunktmässig mit Corona auseinander. Die Formation verteidigte dabei die behördlich verordneten Schutzmassnahmen mit Nachdruck:
Nach wie vor, do isch es Ziel, die Alte Chnöche z’schütze.
Das lüchtet y und macht au Sinn, i cha’s nur unterstütze.
S’Guete isch, i muess zur Zyt kei Usreed me go sueche,
Wenn mini Alti meint,
me müessti d’Schwiegermuetter
bsueche.