Skulpturenweg geöffnet
Läufelfingen 26 Kunstwerke zum Thema «Grenzgänger»
Nach einer pandemiebedingten Verzögerung von einem Jahr können endlich die 26 Skulpturen, im Rahmen des Freiluft-Kunstprojekts «Grenzgänger», auf einer Wanderstrecke von 3,5 Kilometern in und um Läufelfingen seit letztem Samstag bewundert werden. Das Organisationstrio Sabine Gysin, Hans Jörg Rickenbacher und Bernhard Strub haben sich für einen Weg entlang der alten, historischen Hauensteinstrasse entschieden. Beim Bahnhof Läufelfingen ist der Start und dort steht auch der Informationspavillon, mit Informationsmaterial zu den Künstlern und zum Skulpturenweg. Das Organisationskomitee hofft mit der Positionierung des Pavillons am Bahnhof, dass Interessierte mit dem öffentlichen Verkehr anreisen. Dazu Hans Jörg Rickenbacher: «Wir wollten den Weg so anlegen, dass dieser mit der Bahn erreichbar ist.» Und mit einer Prise Ironie in der Stimme: «Wir sind sozusagen die einzige Ausstellung mit Bahnanschluss.» Mit dem Projekt möchte das Trio in einer Welt voller Grenzen, reale und in den Köpfen der Menschen, Akzente für mehr Freiheit und Offenheit setzen und Kultur einer breiteren Bevölkerungsgruppe näherbringen. «Wir möchten die Kunst zu den Menschen bringen. Oft herrscht die Einstellung, dass Kunst elitär und nicht für alle ist und die Leute deshalb Hemmungen haben, in ein Museum zu gehen», führt Hans Jörg Rickenbacher aus. Als besonderer Gast präsentiert sich die solothurnische Kreisprimarschule Hauenstein-Ifenthal-Wissen mit ihrem farbigen Kunstwerk «Mikado».
Vernissage musste abgesagt werden
Die geografische Lage vom Dorf an der Kantonsgrenze zum Kanton Solothurn ist prädestiniert, dem Projekt eine besondere Bedeutung zu vermitteln. Nicht weniger als 23 Künstlerinnen und Künstler aus fünf Kantonen zeigen ihre Werke, die allesamt gekauft werden können. Die Vernissage, die geladenen Gästen vorbehalten gewesen wäre, musste coronabedingt am letzten Samstag abgesagt werden. Sie wird auf ein nächstes Datum nach den Sommerferien verschoben, so Hans Jörg Rickenbacher. Verschiedene Events werden die einjährige Ausstellung begleiten, wie Lesungen mit Franz Hohler, ein Koch-Anlass mit Sandra Knecht, eine Ausstellung der 23 Künstlerinnen und Künstler im «Silo 12» und die Uraufführung eines Theaterstücks mit dem Titel «Grenzwertig» am 11. und 12. September. Hans Jörg Rickenbacher, bekannt in der Region als Holz- und Feuerkünstler durch seine spektakulären Kunstwerke, wie der mit 1700 Wachsfackeln bestückte Weihnachtsbaum vom letzten Dezember, auf einer Wiese in seinem Wohnort Läufelfingen, hatte bereits im Jahr 2018 Visionen, ein solches Projekt auf die künstlerischen Beine zu stellen.
Der Weg, der einige Höhenmeter aufweist und der sich auch in umgekehrter Richtung bewandern lässt, lädt förmlich zu einem entspannenden Spaziergang mit Freunden und Verwandten ein. Und dies nicht nur für Kunstkenner. Nach Ende der Ausstellung, die bis 7. Mai 2022 dauert, müssen die Kunstwerke auf Geheiss vom Amt für Wald wieder abgeräumt werden. Sie werden, sofern unterdessen nicht verkauft, an die Kunstschaffenden zurückgegeben.
Entlang des Spazierwegs findet man zudem Informationen vom Bundesamt für Walt BAFU zur Vielfalt im Wald, den Lebewesen und ihre Bedürfnisse.