Schützenhilfe für Behörde und Verwaltung
Läufelfingen Gemeindeversammlung billigt neue Stelle
Mit 37 Jastimmen und ein paar Enthaltungen sprach sich die Gemeindeversammlung dafür aus, auf der Gemeindeverwaltung eine neue Stelle mit einem halben Pensum zu schaffen. Somit können die Mitglieder des Gemeinderats und weiterer Behörden sowie das Personal der Verwaltung spürbar entlastet werden. Allerdings ging der Abstimmung eine lange Debatte mit Ideen, Vorschlägen, Anträgen und wieder zurückgezogenen Anträgen voraus, wie die Entlastung umgesetzt werden soll. Zu reden gab namentlich die Bezeichnung «Jurist/in» im gemeinderätlichen Antrag. Mehrere Redner befürchteten eine Akademisierung und sprachen sich für eine Fachperson ohne juristischen Hintergrund, aber die mit den Belangen einer öffentlichen Verwaltung vertraut ist, aus. Zudem wurde befürchtet, das halbe Pensum könnte sich schon bald zu einem Vollzeitjob mit entsprechend hohen Personalkosten für die Gemeinde mutieren. Falls nötig, könne in Einzelfällen immer noch eine Juristin oder ein Jurist beigezogen werden. Gemeindepräsidentin Sabine Bucher erwiderte, die Verantwortungsführung liege bei der Gemeindeverwalterin. Die Besoldung der angestellten Juristin – sie ist seit dem 1. Juni angestellt – sei tiefer als diejenige der Verwalterin.
Es gab auch Stimmen, die Zahl der Sitze im Gemeinderat wiederum auf sieben zu erhöhen oder das Pensum der Verwalterin um 20 Stellenprozente auf 100 Prozent abzuheben. Schliesslich setzte sich relativ knapp mit 18 gegen 14 Stimmen ein Kompromiss durch, der die neue Stelle vorerst auf fünf Jahre befristet. Danach soll überprüft werden, inwiefern das Anstellungsverhältnis fortgeführt werden kann. In der Schlussabstimmung kam dann, wie oben erwähnt, klar zum Ausdruck, dass es unerlässlich ist, die Behörden und die Verwaltung zu entlasten.
Auch der Antrag, als Ersatz für einen defektanfälligen Transporter ein neues Kommunalfahrzeug anzuschaffen, löste einige Diskussionen aus und führte zu einem Rückweisungsantrag, der jedoch keine Chance hatte. Gemeinderat Michael Dinter, der das Geschäft vertrat, sagte, die eigens eingesetzte Kommission habe sich im Zuge des Evaluationsverfahrens einstimmig für ein Fahrzeug der Marke Aebi VT 470 Vario ausgesprochen. Schliesslich folgten die Anwesenden mit 29 gegen 7 Stimmen dem Gemeinderat und machten einen Kredit von 261000 Franken für den Erwerb des Fahrzeugs locker.
Weiter bewilligten die Anwesenden einstimmig das Projekt samt Kreditbegehren von 250000 Franken, die reparaturanfällige Wasserleitung im Bogenweg auf einer Länge von 120 Laufmetern durch Kunststoffrohre zu ersetzen. Dabei wird die seinerzeit auf Privatareal verlegte Leitung ins Strassenareal verlegt. Ebenso klar hiess die Versammlung die von Finanzchefin Sabine Bucher präsentierte Jahresrechnung 2021 gut. Statt des budgetierten Verlusts von 260000 Franken resultierte dank der Auflösung von zwei Rückstellungen von fast 230000 Franken nur noch ein Minus von rund 39000 Franken. Das Eigenkapital des Tunnelsdorfs belief sich Ende 2021 auf stattliche vier Millionen Franken.
Schliesslich verabschiedete die Versammlung gleich vier Personen mit dem Dank der öffentlichen Hand und mit einem Präsent in den kommunalen Ruhestand: Margrit Rickenbacher und Ruth Lampart, während 34 Jahren, beziehungsweise 26 Jahren dem Wahlbüro angehörend, Thomas Faulstich, von 1906 bis 2021 Gemeindeverwalter und Ursula Kuster, Gemeinderätin von 2020 bis März 2022.