Schnitzelbänggler mal ganz persönlich

Sissach Sonderausstellung im Heimatmuseum zur Sissacher Fasnacht

Ein absoluter Hingucker ist das Hochrad vom Fasnächtler Erhard Denger aus 1952.

Ein absoluter Hingucker ist das Hochrad vom Fasnächtler Erhard Denger aus 1952.

Ein riesiger Schatz an Fasnachtsutensilien mit Larven und Kostümen.

Ein riesiger Schatz an Fasnachtsutensilien mit Larven und Kostümen.

Einmal exklusiv Fragen an beide Schnitzelbänggler stellen.Fotos: S. van Riemsdijk

Einmal exklusiv Fragen an beide Schnitzelbänggler stellen.Fotos: S. van Riemsdijk

Im Rahmen der Sonderausstellung «Confetti bis Chluri» über die Sissacher Fasnacht standen am letzten Sonntag im Heimatmuseum für einmal die zwei Schnitzelbänggler «Tounnelbouer» und «dr Gugge» dem interessierten Publikum persönlich Rede und Antwort. Diese Bänggler stehen für beissenden Spott und Ironie und nehmen gerne Ereignisse aus dem vergangenen Jahr auf die Schippe. Unter dem Motto «Schnitzelbänggler mal ganz persönlich» hatte die Bevölkerung die einmalige Gelegenheit, diesen eingefleischten Fasnächtlern Fragen zu stellen, wie man zum Schnitzelbänggler wird oder was es braucht, bis ein Vers sitzt. Von zentraler Wichtigkeit ist, dass die Pointe nicht zu früh zu verraten, wie «dr Gugge» verriet, sondern quasi als Dessert bis zum Schluss aufbewahrt wird. Mit der Ausstellung, die unter erschwerten Bedingungen – die Pandemie mit zwei abgesagten Fasnachten lässt grüssen – zustande gekommen ist, möchte die Museumskommission die Geschichte und die Eigenheiten der Sissacher Fasnacht unter die Lupe nehmen und diese langjährige Tradition auf einer speziellen und spielerischen Art mit vielen Erinnerungsstücken in Museumsstil präsentieren.

Viel Wissenswertes über die Fasnacht

Die Sissacher Fasnacht ist mit seinen etwa tausend Aktiven die grösste Fasnachtsveranstaltung im Oberbaselbiet und hat für Sissach und Umgebung eine grosse Bedeutung. Ein riesiger Schatz an fasnächtlichen Utensilien, wie Kostüme, Larven, Laternen und so vieles mehr, ist auf zwei Stockwerken ausgestellt. Zudem gibt es über die Sissacher Fasnacht viel Wissenswertes nachzulesen. Wer nicht weiss, was der «Glöggeliwagä» ist, kann sich darüber an der Ausstellung belehren lassen sowie nachlesen, was das «Hutzgüri» ist oder für was die spektakuläre «Chluuri»-Verbrennung eigentlich steht und was es mit den verschiedenen Plaketten auf sich hat. Im Obergeschoss befindet sich ein Kino mit Bildern von alten Sissacher Fasnachten, eine Fotoausstellung vom Sissacher Fotografen und aktivem Fasnächtler Hans Reber, eine Kostümschneiderei und ein Larvenatelier.

Viel Herzblut

Absolutes Highlight an der Ausstellung und ein Hingucker ist ein Hochrad, das im Jahr 1952 am Fasnachtsumzug in Sissach mit dem Sissacher Maler Erhard Denger zum Einsatz gekommen ist. Auch die Auswahl an farbigen «Holzzoggeli» aus der Sammlung von Michael Ehrsam bereichert die Ausstellung. Das Museum zeigt auf eindrückliche Art, wie viel Herzblut und Aufwand von den Ausstellungsgestaltenden betrieben worden ist, um dieses alte Brauchtum zu verewigen, und gleicht einer Hommage an die Sissacher Fasnacht. Ein «Kaffeestübli», in dem man das Gefühl bekommt, sich in einem richtigen Cliquenkeller aufzuhalten, rundet die Ausstellung ab.

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