Reise in die Vergangenheit
Gelterkinden Ausstellung der Ortssammlung (OSG) im Jundt-Huus
Unter dem Motto: «50 Jahre – 50 Objekte – 50 Geschichten» wurde am vergangenen Freitag die Ausstellung mit der Vernissage im Jundt-Huus in Gelterkinden eröffnet. Die Ausstellungsmacher: Hansruedi Hertig, Felix Jehle, Urs Kühnis Ernst Rüdin, Esther und Ambros Saladin, Heini Thommen hatten unter der Leitung von Barbara Gerber und der gestalterischen Beratung von Claudia Gass Objekte aus den Archiven der Ortssammlung ausgewählt und sie mit Texten persönlicher Erinnerungen für die Öffentlichkeit versehen.
Für die älteste Generation mag es ein Wiedersehen sein mit vertrauten Gegenständen aus der Vergangenheit. Für die Jungen ein Aha-Erlebnis und Staunen über Telefon mit Wählscheibe, eine Schreibmaschine, Schiefertafeln oder das Hörrohr der Tante Ida, die als Kleinkinderklassenleiterin jahrzehntelang in Gelterkinden wirkte. Die meisten Exponate geben einen Einblick in das frühere Alltagsleben im Haushalt, der Landwirtschaft, Verkehr und Industrie. Aber auch interessante Entdeckungen des Tierarztes und Hobbyarchäologen Erich Roost von keltischen Funden in einer Baugrube. In einem Film kann man mitverfolgen, wie er mit Lehrer René Frei die Scherben zusammenfügt. Ebenso werden an verschiedenen Hörstationen aus der Vergangenheit erzählt, was die Ausstellung lebendig macht.
Felix Jehle, Co-Präsident des Vorstands Verein Ortssammlung Gelterkinden, begrüsste die zahlreich erschienen Besucher/-innen der Vernissage und dankte dem Team der Ausstellungsmacher, zu dem auch die Gründungsmitglieder der OSG, Heini Thommen und Hansruedi Hertig gehören, für die grosse Arbeit. Gleichzeitig warb er für Mitglieder, Interessenten und Gönner. In Zukunft werden auch Führungen in der Sammlung der Fäli angeboten. Er übergab das Wort dann an den Gastredner Marc Limat, den Leiter des Museums BL, der das Lob über das Sammeln anstimmte, ohne das die Ortssammlung nicht zustande gekommen wäre. Er erzählte auch über skurrile Sammelleidenschaften und ermunterte die Anwesenden, auch unscheinbare Funde zu melden und abzugeben. Sie helfen Spuren aus der Vergangenheit zu lesen, Wissenslücken zu stopfen und erfüllen Forschungs- Bildungszwecke. So ist es dank Hühnerknochen und Eierschalen erwiesen, dass bereits die Kelten in Gelterkinden Hühner züchteten und nicht erst die Römer, wie lange geglaubt wurde. Nicht mit Eiern, aber mit einem köstlichen Apéro wurde die Eröffnung der Ausstellung gefeiert und eifrig diskutiert über die Wiederauferstehung der Vergangenheit als Ergänzung zum bereits erschienenen Buch mit Gelterkinder Geschichten.
Dauer der Ausstellung vom 9. August bis 8. September, Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr, Donnerstag von 18 bis 21 Uhr. Weitere Begleitprogramme werden angeboten (www-osgelterkinden.ch) wie unter anderem am 13. August mit einer historischen Führung durch Ernst (Sche) Rüdin, dessen Vater als «Rüedi-Wächter» mit der ausgestellten Glocke durchs Dorf lief und die Neuigkeiten verkündete oder besondere Angebote anpries.