Närrische Stimmung mit Puppen und Flaggen

Sissach/Gelterkinden Trotz Corona wurde auch dieses Jahr das Dorf geschmückt

Ein ausgestopfter «Fasnächtler» wacht über das Fasnachtsgeschehen in Gelterkinden.

Ein ausgestopfter «Fasnächtler» wacht über das Fasnachtsgeschehen in Gelterkinden.

In Sissach herrscht ausgelassene Fasnachtsstimmung trotz Corona: Rebecca Badella und Präsident Fabio Fedriga.Fotos: S. van Riemsdijk

In Sissach herrscht ausgelassene Fasnachtsstimmung trotz Corona: Rebecca Badella und Präsident Fabio Fedriga.Fotos: S. van Riemsdijk

Die Fasnachtspuppen in Gelterkinden sind teilweise in grosser Höhe angebracht worden.

Die Fasnachtspuppen in Gelterkinden sind teilweise in grosser Höhe angebracht worden.

Fasnacht muss einfach sein! Nachdem die GEFA (Gelterkinder Fasnacht) bereits am 30. Januar unter dem Motto «Quaran-Träne» das Dorf mit Puppen und Flaggen geschmückt hatte, waren die Sissacher eine Woche später mit den gleichen Absichten unterwegs. Die Coronapandemie hatte auch die Fasnachtgesellschaft Sissach zu vielen Absagen von Veranstaltungen gezwungen. Die traditionelle Fasnachtsdekorationen mit den vielen bunten Flaggen und farbig gekleideten Fasnachtspuppen verschönern auch dieses Jahr trotz allen epidemischen Widrigkeiten die Häuser, Beleuchtungskandelaber und Strassenlaternen im Sissacher Dorfkern. Mehrere Dekorationsspezialisten in Gruppen zu zweit – damit wurden Ansammlungen von zu vielen Personen am gleichen Ort verhindert – zogen am letzten Samstag unter dem Motto «Mir blyybe draa» durch die Strassen und Gassen um die rund 65 Puppen und die viele Flaggen an allen denkbaren und undenkbaren Orten im «Strichcode» und in der Bahnhofstrasse aufzuhängen.

Fabio Fedriga, Präsident der Fasnachtsgesellschaft, hatte die Sissacher Bevölkerung aufgerufen ihre Häuser, Balkone, Schaufenster, Gärten und Strassen fasnächtlich zu dekorieren. Ein farbiges Meer an Dekorationen auf dem «Strichcode» und in den Seitenstrassen liess so ein wenig fasnächtliche Stimmung aufkommen, ein kleiner Trost für die dieses Jahr wieder stornierte «Fünfte Jahreszeit».

Nicht weniger als 1500 Säckchen mit einer kulinarischen Überraschung und einem Informationsflyer wurden am frühen Samstagmorgen an die Passanten auf dem Strichcode verteilt und dem Altersheim, den Alterswohnungen und der Spitex überreicht.

Als Zeichen der Solidarität waren in den vergangenen Tagen schon viele Fasnachtsplaketten gekauft worden. Die insgesamt 2500 Exemplare, entworfen vom Zunzger Steinbildhauer Flavian Naber, zeigen «den Vehdockter und Leibarzt des Hutzgüri», ausgerüstet mit einem Stethoskop. Damit nimmt dieser der Zeit den Puls ab und verschreibt für die fünf Fasnachtstage in Sissach die richtige Medizin: «Luege – loose – lauffe». Auch der «Glöggeliwagen» wird dieses Jahr nicht fehlen und sogar einen Tag früher als gewohnt in den öffentlichen Verkauf gelangen. Der Vorstand der Fasnachtsgesellschaft hat sich für die fasnächtlichen Tage vom 21. bis 25. Februar einige Aktionen ausgedacht, mit denen diese sowohl die Aktiven als auch die Bevölkerung überraschen wird. Auch wenn die Absagen in den letzten zwei Jahren für die Fasnächtler ein harter Schlag und eine kaum zumutbare Durststrecke bedeuten, ein kleiner Trost ist der Anblick des geschmückten Dorfs immerhin.

Die Gelterkinder Fasnächtler haben sich einen Gag der besonderen Art einfallen lassen und werden ab heute den Rosenegg-Kreisel mit dem diesjährigen Sujet aus Holz verschönern. Die beiden Gemeinden zeigen so einen kleinen Vorgeschmack auf die Fasnacht 2022, die so richtig explodieren wird.

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