Geschichtlicher Anlass zum Jubiläumsjahr 2025
Sissach Vernissage Bilderausstellung «Sissach gestern und heute»
Zwei Meilensteine in der Sissacher Geschichte stehen dieses Jahr im Fokus. Vor 800 Jahren wurde die Gemeinde erstmals in Urkunden erwähnt und findet sich das älteste Dokument. Vor 500 Jahren wurde die reformierte Kirche als eine der mächtigsten Kirchengründungen im Baselbiet erbaut und geweiht. Einwohner- und Kirchgemeinde feiern dieses Jubiläumsjahr in seiner Dualität gemeinsam; statt mit einem Dorffest, mit vielen Veranstaltungen, Aktivitäten und Events durch das ganze Jahr.
Das Jubiläumsjahr hat ein offizielles Logo, das von der Sissacher Künstlerin Henke Torpus (60) entworfen worden ist. Es repräsentiert der Austausch zwischen Gemeinde und Kirche. «Die weisse Hand aus dem Sissacher Wappen winkt dem Hahn der reformierten Kirche zu. Dieser kräht beherzt zurück und es entsteht ein Austausch», so die Erläuterung der Künstlerin zu ihrem Logo, das den Jubiläumspin als Wiedererkennungswert und Identitätsmerkmal ziert. Der Verkaufserlös – der Pin kostet zwölf Franken – wird einem über das Jubiläumsjahr hinaus nachhaltig wirkenden Projekt zugutekommen.
Jubiläumsjahr lanciert
Nach dem Auftakt ins Jubiläumsjahr 2025 beim Jahreswechsel bei der Kirche Sankt Jakob am 31. Dezember 2024 als feierlicher Anfang wurde mit einem gut besuchten Kunstanlass am letzten Freitag das Jubiläumsjahr so richtig lanciert. Die Sissacher Kulturkommission präsentierte im Rahmen einer Vernissage unter dem Motto «Sissach gestern und heute» im Gemeindehaus eine neue Bilderausstellung, mit unter anderem Werken von Heinrich Gisler und Paul Wirz aus der gemeindeeigenen Kunstsammlung und mit aktuellen Fotografien von Ernst Rudin, aufgenommen von denselben Standorten, wo die Gemälde entstanden sind.
Im Treppenhaus auf mehreren Stockwerken des Gemeindehauses beeindruckt die Vielfalt, die Qualität und die Menge an reich befrachteten ausdrucksstarken Kunstwerken und fotografischen Arbeiten aller Couleur. «Ein wahrer Fundus an Bildern, welche Erinnerungen aufkommen lassen», wie es Daniel Wüthrich, Präsident der Kulturkommission, in seiner Begrüssungsrede mit einem Hauch von Nostalgie ausdruckte.
Keine Konkurrenz zu den Bildern
Gezeigt wird in einer Vitrine ebenso das historische Dokument in Form einer Urkunde aus dem Jahr 1225 oder 1226, in dem Sissach zum ersten Mal offiziell erwähnt wurde. Für den Fotografen Ernst Rudin soll das Projekt mit seinen Bildern keine Konkurrenz zu den 60 bis 140 Jahren alten Bildern sein, wie er sagte. «Es geht darum, was sich allgemein in der Infrastruktur von Sissach und Umgebung in all den Jahren verändert hat.» Dabei war es ihm beim Fotografieren der Objekte und landschaftlichen Strukturen aufgefallen, dass das Dorf und die Gegend um Sissach einerseits gewachsen, anderseits viele Obstbäume verschwunden sind und dass viele Ecken und Winkel noch genau so aussehen wie vor vielen Jahren. Auch hat er in seinen Betrachtungen und Fotosujets feststellen können, dass sich so manche Kunstschaffende dazumal in der Malerei so einiges an künstlerischer Freiheit erlaubt hat. Die Kunstwerke und Fotografien sind noch bis Ende Dezember 2025 ausgestellt.
Die Feierlichkeiten im Rahmen des Jubiläums finden am kommenden Sonntag unter dem Motto «Mi Härz frohlockt» mit der Marienmesse für Appenzeller Streichmusik, Chor und drei Solostimmen (Kultur in Sissacher Kirchen) um 17 Uhr in der reformierten Kirche St. Jakob ihre Fortsetzung.