Milan und Gartenrotschwanz
Wildes Baselbiet Rickenbach zeigt seine «Naturschätze» im Museum.BL
Der Rotmilan ist ein imposantes Tier und er ist auch bei uns immer häufiger zu sehen, wie er über die Felder kreist. Grund dafür ist unter anderem die veränderte Landschaft. Die Felder rund um Rickenbach beispielsweise waren vor Jahrzehnten noch übersäht mit Hochstammobstbäumen, heute sind es deutlich weniger. Der Rotmilan profitiert davon, weil er mehr Nahrung findet, während andere Arten zu den Verlierern gehören. Eine Gruppe von Leuten engagiert sich deshalb seit über 15 Jahren für mehr Biodiversität, auch in Zusammenarbeit mit dem Projekt Obstgarten Farnsberg und der Organisation Birdlife Schweiz, und hat sich kürzlich zum Verein «Natur in Rickenbach» formiert.
Unter anderem mit Ast- und Steinhaufen gelingt es, die Landschaft für andere Arten wieder attraktiver zu machen. So hat sich der Gartenrotschwanz, der schweizweit zurückgeht, in Rickenbach nachweislich erholt. «Natur in Rickenbach» ist im Kontakt mit den Landwirten, um Wissen weiterzugeben, beispielsweise, wo Brutkästen aufgestellt werden können. «Es greift, weil alle zusammenarbeiten», ist Nadja Rollka von «Natur in Rickenbach» überzeugt.
Mehr über den Rotmilan und die Naturschutzprojekte in Rickenbach ist in der Ausstellung «Wildes Baselbiet» im Museum.BL in Liestal zu erfahren: Vergangenen Freitag wurden drei neue Infotafeln mit Videobildschirm enthüllt. Rickenbach lag beim diesjährigen Ge-meinde-Voting vorne, zusammen mit Ettingen und Birsfelden. Die Ausstellung «Wildes Baselbiet» funktioniert so, dass Museums-Besucher/-innen Geld in das jeweilige «Kässeli» ihrer Gemeinde einwerfen oder online voten und spenden können. Jährlich erstellt das Museum.BL für die drei meistgewählten Gemeinden zusammen mit lokalen Akteur/-innen einen Film und eine Schautafel über die «Naturschätze» in der Gemeinde. An der Vernissage gab Kuratorin Ila Geigenfeind die Sieger für 2022 bekannt: Arisdorf, Waldenburg und Gelterkinden.
www.wildesbaselbiet.ch