Mensch und Gesundheit

Gelterkinden Spannendes Thema am Altersnachmittag 

Martin Béhé erklärte anschaulich den langen Werdegang mit der nötigen Diagnostik bis zum möglichen Einsatz eines radioaktiven Medikaments gegen Krebs.
Martin Béhé erklärte anschaulich den langen Werdegang mit der nötigen Diagnostik bis zum möglichen Einsatz eines radioaktiven Medikaments gegen Krebs.

Der Altersnachmittag für Senior/-innen ist ein Angebot der reformierten Kirchgemeinde Gelterkinden-Rickenbach-Tecknau während des Winterhalbjahres, jeden ersten Donnerstagnachmittag im Monat und wird finanziell unterstützt durch den Frauenverein Gelterkinden. Das vorbereitende Team hatte sich wie immer am Morgen für die Vorbereitungen getroffen. Für gewöhnlich treffen dann um 14 Uhr so ca. zwanzig Seniorinnen für einen gemütlichen Nachmittag in den Kirchgemeinderäumen ein. Am vergangenen Donnerstag jedoch waren die liebevoll dekorierten Tische voll besetzt mit rund fünfzig Personen. Einerseits ist es ein grosses Bedürfnis, sich nach der langen Zeit wieder zu sehen und auszutauschen. Andererseits lockte sicher der spannende Vortrag des in Gelterkinden aufgewachsenen Referenten über ein Thema, mit dem Vereinzelte der Anwesenden bereits selber in Berührung gekommen waren. Krebs, das grosse Gespenst, das jeden treffen könnte und dessen Behandlungsmöglichkeiten.

Martin Béhé, der die Schulen in Gelterkinden und das Gymnasium in Liestal besucht hatte, musste erleben, wie sein Vater, ein Onkel und eine Tante an Leukämie starben. Nicht zuletzt daher studierte er Chemie und ist nach zahlreichen Auslandweiterstudien heute im Paul Scherrer Institut (PSI) in Villigen als Mitarbeiter tätig. Seine Forschung beinhaltet, vereinfacht gesagt, die Ursachen der Entstehung von Krankheiten (Krebs) und dessen Behandlung. Kenntnisse aus Chemie, Physik, Medizin Pharmakologie sind dazu ebenso hilfreich. In der Grossforschungsanlage PSI mit den Schwerpunkten: Mensch und Gesundheit, Energie und Umwelt, Mikro- und Nanowellen, Teilchen und ihre Tücken, wirken 2100 Mitarbeiter mit. Es wird von zahlreichen Interessenten und Nutzern von auswärts besucht und jährlich kommen 5900 Patienten zur Protonentherapie! Béhé zeigte den langen Weg auf, den es braucht, bis ein radioaktives Medikament erforscht ist und eingesetzt werden kann, z. B. für das medulläre Schilddrüsenkarzinom. Dazu werden bei der Entwicklung zur Diagnostik auch Versuchstiere (Mäuse) gebraucht, um die Wirksamkeit, die Verbreitung im Körper am richtigen Ort und die Schädlichkeit (Toxizität) aufzuzeigen. Vom Zeitpunkt an, in dem ein wirksames radioaktives Medikament in der richtigen Dosis verwirklicht wird, dauerte es vom Moment der Patentierung an dann noch sechs Jahre, bis es alle Kontrollen durchläuft und von SwissMedic und dem BAG bewilligt wurde und angewandt werden darf!

Beeindruckt von diesem aufschlussreichen und gut präsentierten Referat genossen die Anwesenden den Zvieri und die musikalische Begleitung von Lotti Oldani, zu der mit Maske gesungen wurde. Aber auch die sinnige Geschichte, die Ruth Bothe mit auf den Weg gab, war ein Aufsteller. Helga Waibel, die Teamleiterin, dankte allen Mitwirkenden dieses gemütlichen und informativen Nachmittags und verabschiedete die frohe Runde.

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