Kunterbuntes Markttreiben
Sissach Traditioneller Herbstmarkt zog wieder viele Besucher an
Wenn man die Zukunft des Sissacher Markts im Rückspiegel sucht, stellt man verwundert fest, dass es diesen schon seit bald 400 Jahren gibt. Seit 1728 finden die drei Märkte im Frühling, Sommer und Herbst statt, wobei der Warenherbstmarkt mit seinem traditionellen Floh- und Landmaschinenbereich der grösste der drei Märkte ist. In diesem Rückspiegel blickt Sissach auf eine lange Markttradition zurück und der Besuch gehört seit Menschengedenken für viele aus der unmittelbaren Region und über die Kantonsgrenze hinaus fast zur Pflichtkür. Man darf dann auch mit Recht von einer nostalgischen Veranstaltung mit grossem unverrückbarem Nachhaltigkeitspotenzial sprechen. Es braucht keine Kristallkugel, um vorherzusehen, dass der Sissacher Markt mit seinem langjährigen Erfolg auch künftig als sozialer Treffpunkt und als Einkaufs- oder Strichcode-Mall unter freiem Himmel einer grossen Popularität geniessen wird.
Mehr als 150 Marktstände
Mit dem Ziel einzukaufen oder als sozialer Anziehungspunkt unter dem Motto «Sehen und gesehen werden» strömten Hunderte von Besucherinnen und Besucher auf den Strichcode und in die angrenzenden Strassen. Oder zogen für das Kirmesvergnügen mit ihrer Jungmannschaft auf den Postplatz. Wer den weitläufigen und von der Einwohnergemeinde organisierten Markt am vorletzten Mittwoch besuchen konnte, durfte sich auf mehr als 150 Marktstände mit einem entsprechend grossen Angebot an Waren und verführerischen Leckereien freuen. Es war auch dieses Jahr trotz nasskalter Witterung mit seiner nostalgischen Atmosphäre ein kunterbuntes fröhliches Treiben und für jede und jeden war wieder etwas dabei.
Für Bedürftige aus der Region
Insbesondere die Beiz des Rotary Clubs Sissach-Oberbaselbiet bot, wie gewohnt im Jakobshof, und dies zum 20. Mal, unter dem Motto «öppis Feins us eigenem Bode» für Geniesser und Freunde des guten Essens eine ganze Palette an kulinarischen Highlights an, und zwar zu jeder Tageszeit. Die Initiative hat traditionell nicht zum Ziel, die eigene Klubkasse aufzubessern, sondern der Erlös geht regional an verschiedene bedürftige Menschen, an gemeinnützige Institutionen und an Projekte für Jugendliche. Zudem ist die Beiz ein beliebter Ort, um sich etwas abseits vom Marktrummel zu erholen.
Ohne Zertifikat
Der Markt war auch dieses Jahr vielfältig konzipiert. Zusätzlich zum üblichen Warenmarkt konnte in der Rheinfelderstrasse ein Landmaschinen-, in der Rössligasse ein Auto- und in der Schul- und Kirchgasse ein Flohmarkt besucht werden. Am Markt selber war keine Zertifikatspflicht, dafür in Innenräumen und im Jakobshof. Aus diesem Grund war der Abstand zwischen den Ständen etwas grösser, im Vergleich zu früher, als Corona noch kein gesellschaftliches Thema war. Dies tat der Stimmung und am Kaufverhalten der Konsumenten jedoch keinen Abbruch. Auch in etwas verkleinerter Form begeisterte der attraktive Markt mit seinen Dekorationen, bunten Lichtern und zuweilen exotischen Düften wie eh und je bis in die späten Abendstunden. Und liess vermutlich bei einigen Marktbesucherinnen und Marktbesuchern die Vorfreude auf die kommenden Weihnachtsmärkte schon mal hochleben. So die Pandemie dies zulässt.