Künftig heizt die EBL ein
Rothenfluh Gemeindeeigene Wärmeverbünde für zehn Franken verkauft
Nun ist es definitiv. Die Elektra Baselland (EBL) übernimmt von der Einwohnergemeinde Rothenfluh die beiden Wärmeverbünde zum symbolischen Kaufpreis von zehn Franken. Dies beschloss die Gemeindeversammlung praktisch einstimmig. Die Käuferin wird nun, wie Gemeindepräsident Paul Schaub ausführte, die Details planen, darunter im ehemaligen Feuerwehrmagazin neben der MZH eine neue Heizzentrale, die mit einheimischem Hackholz gefahren wird. Zudem werden die bisher separat betriebenen Netze hydraulisch miteinander verbunden. Insgesamt investiert die EBL 1,8 Millionen Franken in das Aufrüsten des Wärmeverbunds. Die Rückbaukosten des Kessels in der MZH übernimmt die Käuferin, während die Demontage der Anlage in der Hirschengasse im Untergeschoss der Gemeindeverwaltung, Kosten rund 15000 Franken, zulasten der Gemeinde geht. Ferner stimmten die Anwesenden der Abschreibung des aktuell mit 190000 Franken bewerteten Verwaltungsvermögens zu und ermächtigten den Gemeinderat, im Grundbuch ein Baurecht zu Gunsten der EBL zwecks Einbau und Betrieb einer Heizzentrale in der MZH an der Wittnauerstrasse eintragen zu lassen. EBL-Projektleiter Dominik Mangold sagte, die EBL werde den Wärmeverbund Rothenfluh à jour halten, so dass er auch nach dem formellen Auslaufen der Anschlussverträge mit der Kundschaft in 30 Jahren weiterbetrieben werden kann. Der neue Wärmeverbund dürfte auf Beginn der Heizperiode 2022/2023 ans Netz gehen.
Zusätzlicher Wohnraum im Gemeindehaus
Auch der Umbau der Liegenschaft Hirschengasse 84 kann nun endlich in die Wege geleitet werden. Gemeinderat Patrick Vögtlin und Planer Martin Erny stellten das Projekt vor. So soll über den Räumlichkeiten der Gemeindeverwaltung die Wohnung im zweiten Obergeschoss in zwei kleinere Einheiten unterteilt und das weitgehend ungenutzte Dachgeschoss in eine Wohnung umgebaut werden. Die Anwesenden hiessen das mit rund 1,1 Millionen veranschlagte Projekt mit grossem Mehr gut. Was die Fassaden- und die Dachgestaltung betrifft, so haben der Gemeinderat und die Denkmalpflege das Heu nicht auf der gleichen Bühne. Um nicht unnötig weitere Zeit zu verlieren, führte Vögtlin aus, werde man nun ein Baugesuch einreichen, das auch durch die Denkmalpflege zu beurteilen ist. Erny verwies darauf, dass die Preise gewisser Baustoffe, etwa Holz und Stahl, in jüngster Zeit stark nach oben tendieren. In der angeregten Debatte tauchte auch das Thema «Zusammenlegung von Gemeindeverwaltungen» auf.
Zuvor verabschiedete die Anwesenden die Jahresrechnung der Einwohnergemeinde Rothenfluh mit einem Ertragsüberschuss von 205000 Franken, 385000 Franken besser, als budgetiert. Dank des unerwarteten Gewinns konnten 100000 Franken der finanzpolitischen Reserve und 50000 Franken der Vorfinanzierung Grendelgasse zugewiesen werden. Der Rest, 55000 Franken, fliesst ins Eigenkapital.
Schliesslich dankte Gemeinderätin Sandra Thum Paul Schaub, der letztmals eine Gemeindeversammlung leitete, für sein Wirken zugunsten der öffentlichen Hand. Die offizielle Verabschiedung des scheidenden Präsidenten erfolgt später. Foto: O. Graf