Grandioses Klavierrezital
Buus Dominic Chamot spielte Werke von Liszt, Rachmaninow und Ravel

Der Gemeindesaal in Buus war am Samstagabend, 1. Februar 2025, gut gefüllt mit Gästen, als Dominic Chamot (29), in Köln aufgewachsener Schweizer, im schwarzen Anzug ans Klavier trat, um sein Solokonzert zu beginnen. Er leitete jedes gespielte Werk zuerst kurz ein. Den Anfang machten, wie er es selbst als «Amuse-Bouche» betitelte, zwei polnische Lieder «Mädchens Wunsch» und «Heimkehr» von Fréderic Chopin, von Franz Liszt für Klavier arrangiert.
Dann folgte die grossartige Sonate in h-Moll von Franz Liszt aus dem Jahre 1854, in nur einem Satz, die 30 Minuten dauert und welche von Chamot in seiner Einleitung als «grösstes Klavierwerk des 19. Jahrhunderts» bezeichnet wurde. Diese Sonate, die nur mit einem einzigen Akkord beginnt, ganz leise, hat es wirklich in sich. Sie tönt stellenweise so gewaltig und vielstimmig, als wäre ein ganzes Orchester im Einsatz. Es brauchte lange, bis dieses Meisterwerk von Franz Liszt als solches anerkannt wurde, das heute zum Standardrepertoire aller bedeutender Klaviervirtuosen gehört, auch als «Sonate in der Sonate» bezeichnet wird und technisch sehr anspruchsvoll ist.
Nach einem lang anhaltenden Applaus des Publikums ging es in die Pause, in welcher der Organisator dieses Klavierkonzerts, Thomas Zumbrunn, und seine Helferinnen Rot- und Weisswein aus Buus, im eigenen Dorf gebrautes Bier und Fastenwähen anboten.
Nach der geselligen Pause ging das Programm weiter mit einem Klavierwerk von Sergei Rachmaninow, seinen Variationen über ein Thema von Coretti, Opus 42, wiederum in souveräner Weise von Dominic Chamot dargeboten, der in Basel unter anderem als Klavierpädagoge tätig ist und dieses Jahr wieder in Deutschland im Einsatz sein wird mit grossen Orchestern.
2023 gewann er den Viotti-Klavierwettbewerb, um nur eine seiner Auszeichnungen zu erwähnen. Den Abschluss dieses Konzerts machte ein Werk von Maurice Ravel, «La Valse», M. 72, das von Dominic Chamot wiederum in sehr virtuoser Weise gespielt wurde. Wie er als Einleitung zu dieser Komposition ausführte, ist es erstaunlich, wie unterschiedlich Rachmaninow, der Russe, und Ravel, der Franzose, komponiert haben, obschon sie beide fast zur gleichen Zeit geboren worden sind, nämlich 1875 bzw. 1873.
Als Zugabe spielte dann Dominic Charnot noch ein kurzes Werk von Robert Schumann, ehe er mit langem Applaus verabschiedet wurde.