Alltag mit Demenz
Sissach Im Umgang mit Demenzkranken braucht es Geduld und Verständnis
Am letzten Samstag konnte man am Demenzparcours im Alters- und Pflegeheim Mülimatt an praktischen Beispielen und Übungen selbst erleben, wie das Leben für Menschen mit Demenz immer beschwerlicher wird. An 13 Stationen wurden Alltagssituationen nachgestellt, die gesunde Menschen in die Situation von Kranken versetzen. Der Parcours war nicht für bereits erkrankte Personen und er war auch kein Test, um Anzeichen von Demenz festzustellen. Er zeigte die Schwierigkeiten, die Demenzkranke haben und bekommen können. Noch beschwerlicher wird es bei älteren Leuten, wenn sie zusätzlich unter anderen Krankheiten wie Hör- oder Sehstörungen leiden.
Grosse Herausforderungen
Demenzielle Erkrankungen stellen die Pflegefachleute vor grosse Herausforderungen und ungeahnt schwierige Aufgaben. Auch im privaten Umfeld sind viele Menschen betroffen und Familienangehörige müssen sich mit der fortschreitenden Krankheit befassen. Verständnis und Geduld aufzubringen, wenn einfache Dinge nicht mehr machbar sind und sich die Vergesslichkeit manifestiert, ist für beide Seiten sehr schwierig. Es ist hilfreich, wenn man sich unter kundiger Anleitung mit den Symptomen und Auswirkungen der Demenz beschäftigen kann. Dazu richtete das Zentrum für Pflege und Betreuung Mülimatt in Sissach diesen Parcours ein.
13 Stationen
An den raffiniert gestalteten Stationen konnte man alltägliche Situationen nachempfinden und selbst beurteilen. Nach den selbst gemachten Erfahrung kann man den Kranken mehr Verständnis und Empathie entgegenbringen.
Mit der Expertin für Pflegeentwicklung, Roswitha Schmadel, konnten individuelle Termine vereinbart werden. Ein Spielauto auf der Strasse zum vorgegebenen Ziel führen tönt einfach. Wenn man die Aufgabe aber spiegelverkehrt lösen muss, bekommt man Probleme. Oder ziehen Sie einen Küchenschürze an und knöpfen Sie diese zu – mit ein wenig zu grossen Gartenhandschuhen! Auf der Shoppingtour erleben Sie, dass das Einkaufen nicht mehr so einfach ist wie früher. Und am Abend erkennt man vielleicht die Ziffern auf dem Wecker nicht, vergisst die Abendhygiene oder sogar, sich umzuziehen!