Geschichten und Lieder im Wald

Läufelfingen Im Waldhaus Seppenweid wurde gelesen und gesungen  

Liedermacherin Sarah Luisa Iseli.

Liedermacherin Sarah Luisa Iseli.

Das Liederatour-Quintett im Läufelfinger Waldhaus.Fotos: B. Eglin

Das Liederatour-Quintett im Läufelfinger Waldhaus.Fotos: B. Eglin

Grenzen sprengen wollen die Läufelfinger Grenzgaenger.ch mit ihrem Skulpturenweg und weiteren kulturellen Veranstaltungen. Das Dreierteam mit Sabine Gysin, Bernhard Strub und Hans Jörg Rickenbacher inszenierte den Läufelfinger Skulpturenweg mit Werken von 23 Künstlern aus verschiedenen Kantonen und organisiert bis im Mai 2022 acht Begleitevents. Mit dem Quintett Liederatour konnten sie letzten Samstag immerhin drei Dutzend Wanderfreudige zu einem unterhaltsamen Abend ins Waldhaus locken.

Liederatour entstand vor ein paar Jahren an einem Literatur-Workshop in Feuterseoy. Dort schrieb das Frauenteam zusammen und nutzte die Gelegenheit für eine spontane Lesung. Heute treten sie mit ihren Geschichten und Songs in der ganzen Schweiz auf.

Vier schreibende Liederatourinnen und eine singende erzählten von Eifersucht, Mord und dem Röstigraben. Das Publikum wurde zum Abschluss von Stefanie Christ aber auch zum Lachen gebracht. Ihre Mundartgeschichte behandelte das Thema Einkaufen. Das sei das Schlimmste nach Tod und Unwetter, meinte sie. Mit treffenden Worten schildert sie die Bemühungen einer Kosmetikverkäuferin, ihrer Kundin allerhand Mittel-chen anzudrehen.

Den Beginn machte Sarah Luisa Iseli, die mit ihrer wunderbaren Stimme den Abend eröffnete und sogar ihre Jodelkünste vorführte. Ihre eigenen Songs begleitete sie mit den sanften Tönen ihrer Ukulele.

Die erste Geschichte von Blanca Burri handelte vom Ausflug von Josef, dem Betroffenen. «Und viellicht chömed Dir im Lauf vo dr Gschicht druf, vo was er betroffe isch», war ihr Kommentar dazu.

In «Hinüber» erzählte Sandra Rutschi spannend von Eifersucht und Mord. Im Interview wurde sie nach auto-biographischen Zügen gefragt, was aber nicht der Fall war.

Die Erzählung von Melanie Gerber handelte von Unwettern, was thematisch gerade passte. Die Geschichte hat Vorlagen aus den Siebzigerjahren und sie verarbeitete darin auch eigene Kindheitserinnerungen.

Melanie schrieb ein Kinderbuch und wurde damit für den deutschen Paul Maar-Preis nominiert. Dazu erklärte sie stolz und mit Freude: «Plötzlich gehen Türen auf und Leute aus Deutschland wollen Autogramme. Das habe ich nie erwartet.» Nach weiterer Musik mit Zugabe wurden die Besucher in die regnerische Nacht verabschiedet.

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