Gesamtsanierung der Farnsburg startet

Ormalingen Gesamtsanierung der Burgruine Farnsburg

Im Hintergrund die mächtige Schildmauer der Farnsburg. Im Vordergrund das Bollwerk mit bröckelndem Mauerwerk. Foto: Archäologie Baselland

Im Hintergrund die mächtige Schildmauer der Farnsburg. Im Vordergrund das Bollwerk mit bröckelndem Mauerwerk. Foto: Archäologie Baselland

Bauarchäologische Untersuchungen am Mauerwerk der Burgruine durch die dafür spezialisierte Firma ProSpect GmbH. Mittels Mörtelanalysen werden die Bauabfolgen am Bauwerk ermittelt. Foto: Stefan Krause, Framegate GmbH

Bauarchäologische Untersuchungen am Mauerwerk der Burgruine durch die dafür spezialisierte Firma ProSpect GmbH. Mittels Mörtelanalysen werden die Bauabfolgen am Bauwerk ermittelt. Foto: Stefan Krause, Framegate GmbH

Die Burgruine Farnsburg von Nordosten. Im Vordergrund die eingerüsteten Mauern der Sanierungsetappe 2020. Foto: Stefan Krause, Framegate GmbH

Die Burgruine Farnsburg von Nordosten. Im Vordergrund die eingerüsteten Mauern der Sanierungsetappe 2020. Foto: Stefan Krause, Framegate GmbH

Nach Ostern startet die Gesamtsanierung der Burgruine Farnsburg bei Ormalingen. Dabei sollen der instabile Felsuntergrund gefestigt und die brüchigen Bausteine ersetzt werden. Im gleichen Zug wird die Farnsburg für die Öffentlichkeit aufgewertet. Die Arbeiten sind mit einem Aufwand von 5,15 Millionen Franken projektiert. Aktuell und teilweise auch bis zum Ende der Sanierung 2022 ist die Burgruine nicht zugänglich.

Nach der ersten grossen Restaurierung 1929–1931 sowie weiteren Reparaturen–zuletzt 2013 an der gewaltigen Schildmauer – erfolgt nun bis 2022 eine Gesamtsanierung der Farnsburg. Deshalb ist sie für die Öffentlichkeit zurzeit gesperrt. Sie soll aber während der Bauarbeiten zumindest teilweise zugänglich bleiben (Informationen dazu finden sich jeweils auf der Webseite der Archäologie Baselland unter «Aktuell»). Die ersten Mauerzüge der Burgruine sind bereits eingerüstet. Auch die bauarchäologische Untersuchung zur Erforschung der Geschichte der einstigen Burg ist angelaufen. Als nächstes werden im Zentrum der Anlage ein Kran aufgestellt und im Burggraben die Bauinstallationen eingerichtet. Danach beginnt die Sicherung des Mauerwerks und des Felsuntergrunds. Unter der Projektleitung der Archäologie Baselland sind mehrere spezialisierte Unternehmen am Werk.

Burgruine langfristig und nachhaltig sichern

Die Sicherung des Felsuntergrunds soll den vorhandenen Bestand der Burgruine vor weiterem Zerfall schützen. Das Mauerwerk wird mit Spezialmörtel und frostsicheren Bruchsteinen ergänzt und abgedichtet. Ein Pflegekonzept gewährleistet den künftigen Unterhalt sowie den langfristigen Erhalt, während die bauökologische Begleitung für den Schutz von Flora und Fauna im Ruinenareal sorgt. Ein weiteres wichtiges Projektziel ist die Aufwertung des Areals als Erlebnisraum für die Öffentlichkeit bei gleichzeitiger Verbesserung der Sicherheit. Dies gilt auch für den eingebauten Artilleriebeobachtungsposten aus dem 2. Weltkrieg, wofür die Infanterie- Vereinigung Baselland zuständig ist.

Einstimmiger Beschluss für den Erhalt

 

Burgenland Baselbiet! Der Kanton zeichnet sich durch eine aussergewöhnlich hohe Burgendichte aus. Viele dieser Zeugen der Vergangenheit prägen durch ihre exponierte Lage als weithin sichtbare Wahrzeichen die Landschaft. Sie sind daher wichtige Identifikationspunkte für die regionale Bevölkerung. 2007 hat der Baselbieter Landrat einstimmig beschlossen, seine Burgruinen der Nachwelt zu erhalten. Ebenfalls geschlossen hat er 2018 dem Verpflichtungskredit zur Sanierung der Farnsburg zugestimmt, eines kulturhistorischen Denkmals von nationaler Bedeutung. 1933 hat sich der Kanton zum Unterhalt dieser Anlage verpflichtet, die sich im Privatbesitz befindet.

 

1798 in Flammen aufgegangen

 

Die Farnsburg wurde um 1330 durch die Grafen von Tierstein erbaut. Ab 1461 nutzte sie die Stadt Basel als Landvogtei. Spektakulär ist ihr Ende: In den Wirren nach der Französischen Revolution plünderte die aufgebrachte Bevölkerung im Januar 1798 das bereits geräumte Schloss und zündete es an. Weitere interessante Fakten zur bewegten Geschichte der Burgruine sowie eine eindrückliche 3D-Rekonstruktion finden Sie auf der Website der Archäologie Baselland.Archäologie Baselland

 

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