Gelterkinden vor 5000 Jahren

Vortrag Die Ortssammlung Gelterkinden OSG auf archäologischen Spuren 

Im Eifeld fand man reichhaltig ausgestattete Gräber des Frühmittelalters.

Im Eifeld fand man reichhaltig ausgestattete Gräber des Frühmittelalters.

Archäologe Andreas Fischer erzählt mit anschaulichen Bildern über die archäologischen Highlights. Fotos: U. Handschin

Archäologe Andreas Fischer erzählt mit anschaulichen Bildern über die archäologischen Highlights. Fotos: U. Handschin

Im Rahmen des Begleitprogramms der aktuellen Ausstellung 50 Jahre Ortssammlung Gelterkinden im Jundthuus, begrüsste Urs Kühnis, Präsident der Stiftung OSG, erfreut die so zahlreich erschienen Interessierten. Der Archäologe Andreas Fischer, tätig für die Archäologie Baselland, hatte eigens für diese Gelegenheit Erkenntnisse und Schlussfolgerungen zusammengestellt über das Gebiet Gelterkinden! Erste Spuren einer ersten Besiedlung während der Jungsteinzeit vor 5000 Jahren bilden ein paar Werkzeuge. Im «Bärenloch» dürften vorüberziehende Neandertaler Spuren hinterlassen haben. Nur Weniges hinterliess die Bronzezeit. Aus der Mitte der Eisenzeit hingegen wurden auf der Flur Güllenacher beim alten Zeughaus Grundrisse von Gebäuden aus der Zeit um 500 v. Chr. ausgegraben. Ebenso eine Vorratsgrube mit diversen Gegenständen, die bewiesen, dass die Kelten bereits Hühner hielten, sogar als erster Fund in der Schweiz. Da es die Archäologie Baselland erst seit 1968 gibt, sind Entdeckungen und Dokumentationen solcher Funde den beiden Heimatforschern und «Hobbyarchäelogen Kunstmaler Fritz Pümpin und Tierarzt Erich Roost zu verdanken, die bei Baugruben stets zur Stelle waren, um wertvolle Zeitzeugen vor den Baggern zu retten. Aus der Römerzeit fand man Überreste von Gutshöfen, Keramik und Münzen.

Das Dorf des Gelterih

Im 7. Jahrhundert n. Chr. gründeten neue aus Südosten ins Tal eingewanderte Leute ihre Siedlung Gelterichingen. In deren Gräber mit Grabbeigaben fand man Schwerter und Schmuck. In der im 9. oder 10. Jahrhundert gegründeten Kirche war eine adelige Dame aus dem 16. Jahrhundert begraben mit einer gut erhaltenen Haube und einem Paternosterrosenkranz, dessen Perlen, Münze und Figur Geschichte erzählen. Sie wurden für die aktuelle Ausstellung im Jundt-Huus von der Archäologie BL zur Verfügung gestellt. In unterhaltsamer und spannender Weise brachte Andreas Fischer mit seiner Bilddokumentation die Vergangenheit Gelterkindens den Anwesenden nahe. Die mitgebrachten Fundstücke, zu denen auch ein bemerkenswertes Handwaschgefäss samt wunderschöner Bronze-Rekonstruktion aus der im 14. Jahrhundert abgebrannten Burg Scheidegg gehört, auf der einst die Herren von Gelterkinden hausten, waren zu bestaunen. Wer weiss, ob von den Besucher/-innen dieses interessanten Vortrags die einen oder andern in Zukunft etwas tiefer graben werden in ihrem Garten, um auf einen vergrabenen Schatz zu stossen.

Das Buch «Gelterkinder Geschichte in 44+60 Stichwörtern» zum Jubiläum gibt es zu kaufen und die empfehlenswerte Ausstellung mit Begleitprogramm im Jundthuus Gelterkinden ist zu sehen: bis Sonntag, 8. September, Samstag und Sonntag, 14 bis 17 Uhr, Donnerstag, 18 bis 21 Uhr. www.osgelterkinden.ch

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