«Friide foot im Chline a»

Läufelfingen Mit Lysistrata gelang dem Läufelfinger Theater ein grosser Wurf 

Anführerin Lysistrata mit ihren Frauen.

Anführerin Lysistrata mit ihren Frauen.

Kämpferische Frauen. Fotos: B. Eglin

Kämpferische Frauen. Fotos: B. Eglin

Aus dem Lautsprecher ertönt eine Stimme, die begrüsst und bittet, Handys auszuschalten und keine Fotos zu machen.Im alten Griechenland verbünden sich die Athenerinnen mit den Spartanerinnen, um den Krieg zwischen ihren beiden Völkern zu beenden. Mit Textergänzungen und Liedern passte Regisseur Danny Werthmüller das berühmte Stück «Lysistrata» von Aristophanes an unsere Zeit an. Die Bühne bevölkert sich und es wird diskutiert, ob das Stück heute oder im Altertum spielen solle. «Vielleicht ist es eine alte Geschichte, die heute noch gut ist?»

Gleiche Probleme wie heute

Aristophanes drückte im 5. Jahrhundert vor Christus seine Sehnsucht nach Frieden aus. Seine Stücke waren nicht nur Unterhaltung, sondern zeigten auch kritische Gedanken zur Politik und zu gesellschaftlichen Normen. Politische Unruhen und soziale Veränderungen prägten die Zeit während des Peloponnesischen Krieges zwischen Sparta und Athen.

Verschwörung der Frauen

Die Frauen von Sparta und Athen haben den Krieg satt und verschwören sich gemeinsam gegen ihre Männer. Aber auch untereinander sind sie sich am Anfang nicht einig. Die Spartanerinnen sind in Athen nicht sehr willkommen. Lysistrata aber einigt sie, denn alle wollen nichts anderes als endlich wieder Frieden.

«Was isch scho e Tag ohni Schlacht – e verlorene Tag» singen die Männer aus Athen und sehnen sich danach, möglichst bald wieder die Spartaner zu verprügeln. Lysistrata versammelt die Frauen und überzeugt sie von ihrem Plan. Sie besetzten die Akropolis. Die zwei älteren Krieger, die bewachen sollten, sind rasch bezwungen. Das dort gelagerte Gold soll dem Zugriff der Männer entzogen werden, damit sie keine Kriegsausrüstung mehr finanzieren können.

Drei Frauen wollen abtrünnig werden. Eine will in die Fusspflege, eine andere zu ihren Kindern! Die Spartanerinnen erklären, dass bei ihnen ebenfalls eine Besetzung stattfindet, und sie verlangen Solidarität.

Die Männer beschwören den Feuergott, der ihnen gegen die noch unbekannten Besetzerinnen helfen soll. Nach eingehender Beratung kehren sie zurück, um die angeblichen Sirenen zu bekämpfen. Mit Wasser löschen die Frauen die Feuerbomben der Männer, die den Staatsschatz zurückerobern wollen. Erfolglos ziehen sie von dannen zur erneuten Beratung. Neben der Besetzung wollen sich die Frauen auch ihren Männern verweigern, um ihr Ziel, Frieden, zu erreichen.

Die List der dümmlichen Männer, die Akropolis zurückzuerobern, wird von den Frauen entlarvt. Sie sind ihren Männern immer einen Schritt voraus. Nach 7 erfolglosen Wochen beginnt die Frauenfront zu bröckeln. Sie geben sich aber noch drei Tage, in denen sie die Männer mit ihren Reizen herausfordern wollen. Ihr Verführungsplan gelingt und Panathinaikos, der Stadtoberst, willigt zum Frieden ein.

Ein Friedensvertrag mit den Spartanern und ein grosses Fest sind die Folge.

Frieden – eine lebenslange Aufgabe

Dass Frieden nicht nur einfach entsteht, sondern eine lebenslange Aufgabe ist, ist die Lehre, die der Autor den Zuschauern mitgeben will. «Doch Friide foot im Chline a» ist die Kernaussage in einem der Lieder. Die Umsetzung des 2400 alten Stückes in unsere Zeit ist Regisseur Danny Werthmüller mit prägnanten Änderungen und ausgezeichneten Liedern hervorragend gelungen. Das Publikum erhob sich und dankte dem Ensemble mit sehr viel Applaus für den wunderbaren Abend.

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