Ernst Lerch gibt Einblick in sein langes Leben

Sissach Ernst Lerch hat nie vergessen, wo seine Wurzeln sind: auf einem Bauernhof. 

Dieses Türschild hatte die Sympathien der Besucher auf seiner Seite.

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Cheesmeyer-Hausplan: Der Hausplan ist nützlich beim Rundgang durch die Ausstellungsräume.

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Julia Sewing und Meret Bodamer erzählen aus dem geheimen Tagebuch der Maria Kunz.Fotos: Pier-Giuseppe Cacciatori

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Grazyna und Ernst Lerch in ihrem Bienenparadies auf dem Himmelrain Sissach:

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«Wer nicht vom Fliegen träumt, dem wachsen keine Flügel». Diesen Aphorismus seines Bruders Robert Lerch (1938) schrieb Ernst Lerch (1939) der ObZ-Journalistin als Widmung in das gemeinsame Buch der Brüder «Die Ruttiger Buben». Diese Aussage trifft den Inhalt des Buches buchstäblich. Es ist nämlich die Geschichte der beiden Brüder und ihrer zwei verstorbenen Geschwister, die im Oltner Ruttigertäli begann. Das neu herausgegebene Buch erzählt unterhaltsam die aussergewöhnliche Geschichte der zwei Brüder. Ihre nicht immer einfache Kindheit und Schulzeit auf dem Bauernhof. Der Zwiespalt zwischen dem Leben als Bauernbuben und Stadtbuben. Denn auf dem Hof galten sie als Stadtkinder; in der Stadt Olten wurden sie als Kinder vom Land angesehen. Eindrücklich und durch Fotos untermauert liest sich die Erzählung, wie die Pläne für die neue Eisenbahnlinie von Olten nach Bern, die über den Ruttigerhof führen würde, anfangs der 1970er-Jahre alle Zukunftspläne der Familie Lerch zunichte machte.

1963 zog Ernst Lerch nach Sissach

Im November 1961 fand Ernst Lerch bei «Nebiker Buchhaltungsdienst für die Landwirtschaft» in Sissach eine Anstellung; 1963 zog er vom Ruttigerhof ins Oberbaselbiet, wo er mit seiner ersten Ehefrau eine Familie gründete. 15 Jahre blieb er Nebiker treu; 1976 gründete er die «Agro Buchhaltungen Lerch». In den folgenden Jahren entwickelte sich die inzwischen neu organisierte «Lerch Treuhand AG» vorteilhaft. 2010 zog sich der Geschäftsgründer aus der Geschäftsleitung zurück. Er ist weiterhin als Verwaltungsratspräsident tätig, begibt sich täglich morgens um 8 Uhr ins Büro am Sitz des Unternehmens in Itingen und betreut Mandate im Bereich der Beratung. Heute beschäftigen die Unternehmen «Lerch Agro Treuhand», «Lerch Gewerbe Treuhand» und «Lerch Treuhand AG» über 30 Mitarbeitende und erstellen rund 1200 Buchhaltungsabschlüsse jährlich. Ganz im Sinne seines Bruders Robert, Bauer, Versicherungs- und Anlageberater, Lyriker und Aphoristiker (Verfasser von Lebensweisheiten) der sagte: «Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.»

Das Buch liest sich leicht, der Text ist nie langweilig. Ernste, traurige Stellen wechseln sich ab mit fröhlichen und gar übermütigen Bildern. Da gibt es Ernsts Erinnerung ans «Kanada-Fieber». Wie er die «Krankheit» überwand und von der Schweiz aus und auf kurzweiligen Reisen seinem frühen Traum frönen konnte. Wer von Ernst Lerch redet, kommt nicht um sein geliebtes Hobby, die Bienen, herum. Den Grundstein dazu legte sein Onkel auf dem heimischen Hof. Seit 1996 wird er bei seiner liebsten Freizeitbeschäftigung unterstützt durch Grazyna. In ihrer Heimat Polen arbeitete sie als Forstingenieurin, auch sie wuchs auf einem Bauernhof auf. Ernst beschreibt seine zweite Frau als «perfekte Allrounderin in Haus, Hof und Feld». Und wie beschreibt sie ihren Mann, wollen wir wissen. «Ernst ist irgendwie pflegeleicht – und doch anspruchsvoll», lächelt sie. «Fordernd und fördernd, familien- und gastfreundlich. Ehrlich, offen und unabhängig.» So wird er im Buch auch von ehemaligen Arbeitskollegen beschrieben. Der Verleger des Buches, Thomas Knapp, hält fest: «Die beiden «Ruttiger Buben» haben ihr Leben lang nie vergessen, wo ihre Wurzeln sind: Auf einem Bauernhof.» Ihre Geschichte sei ein Einblick ins Leben von zwei scheinbar Ruhelosen, die stolz und zufrieden auf ihre über 80 Jahre zurückblicken.

Das Buch kann bei der Papeterie Pfaff in Sissach gekauft oder per E-Mail direkt bei Ernst Lerch ernst.lerch@lerch-treuhand.ch bestellt werden.

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