«Endlich können wir unser Feuerwehrmuseum zeigen»

Thürnen Seit Jahrzehnten träumen Urs Ulmann und andere von einem Museum

Auch Fotos und Schriften sind säuberlich archiviert und beschriftet. Das Museum ist zwar klein, aber eine grosse Fundgrube für interessierte Personen jeden Alters.

Auch Fotos und Schriften sind säuberlich archiviert und beschriftet. Das Museum ist zwar klein, aber eine grosse Fundgrube für interessierte Personen jeden Alters.

«Wir sind stolz auf unser Bijou!» Vor dem neuen Feuerwehrmuseum Thürnen mit einem voll ausgestatteten Haflinger Puch: Jrene Rutishauser, Sepp Weber, Urs Ulmann, Herbert Eichinger (v. l.).Fotos: b. bentolila

«Wir sind stolz auf unser Bijou!» Vor dem neuen Feuerwehrmuseum Thürnen mit einem voll ausgestatteten Haflinger Puch: Jrene Rutishauser, Sepp Weber, Urs Ulmann, Herbert Eichinger (v. l.).Fotos: b. bentolila

Antik aber gepflegt! Den Betreibern des Feuerwehrmuseums Thürnen liegt daran, die Objekte in sauberem Zustand und gut leserlich beschriftet zu präsentieren. Foto: zvg

Antik aber gepflegt! Den Betreibern des Feuerwehrmuseums Thürnen liegt daran, die Objekte in sauberem Zustand und gut leserlich beschriftet zu präsentieren. Foto: zvg

«Das ist unser Bijou, auf das wir rund 60 Mitglieder stolz sind.» Mit einer einladenden Geste bittet Urs Ulmann, Präsident des «Feuerwehrvereins Thü-Di-Bö» (Thürnen-Diegten-Böckten), die Berichterstatterin der ObZ ins Feuerwehrmuseum Thürnen, das am 22. Oktober 2022 eröffnet wurde. Ihn begleiten der stellvertretende Präsident Herbert Eichinger, die Kassierin Jrene Rutishauser und der Materialwart Sepp Weber. Aktuar Michael Hallauer und Beisitzer Thomas Wiedmer konnten an der Begegnung nicht teilnehmen.

Mit Unterstützung der Gemeinde Thürnen

Die grosse Freude darüber, endlich «ihr» Feuerwehrmuseum präsentieren zu können, ist bei den Anwesenden spürbar. Sie erzählen unterhaltsam, wie es dazu kam, das alte Schlachthüsli Thürnen in ein Museum umzuwandeln. Die Idee, Feuerwehrobjekte von früher, die von den drei Feuerwehren und Privaten gesammelt wurden, an einem Ort zu präsentieren, spukte jahrelang in den Köpfen. Bereits Ende 2004 reichte Urs Ulmann dem Gemeinderat das Projekt «Altes Schlachthaus» ein.

Zusammen mit 38 Gleichgesinnten gründete er am 17. August 2007 im Florianstübli Diepflingen den «Feuerwehrverein Thü-Di-Bö». Inzwischen sind es fast 60 Aktive und Gönner. «Davon sind sieben Frauen», ergänzt Sepp Weber mit Augenzwinkern. Am 10. März 2008 beschloss der Gemeinderat Thürnen, der Verein dürfe die Parzelle 374 benützen; für den Unterhalt von Gebäude und Umschwung sei er selbst verantwortlich.

Nach zeitraubenden Verhandlungen und Abklärungen sowie der Erstellung eines Budgets erhielt der Verein am 20. Dezember 2015 die Baubewilligung. «Was für ein Tag», erinnert sich Urs Ulmann, «wir freuten uns wie die Kinder vor dem Weihnachtsbaum und nahmen sofort die Renovation des Gebäudes in Angriff.»

«Unserem Verein können alle beitreten»

Das bedeutete, über zwei Jahre lang Fronarbeit zu leisten, Staub zu schlucken, Ideen zu verwirklichen, aber auch Pläne abzuändern. 594 Stunden wurden aufgewendet für den Rohbau; weitere 345 Stunden für den Ausbau im Innenbereich. Dann schlug Corona zu; die Arbeiten mussten eingestellt werden. Nachdem wieder ein einigermassen «normales» Leben möglich war, gingen die Arbeiten für die Inneneinrichtung weiter.

Schliesslich, nach 105 vollen Arbeitstagen, wo viele Mitglieder und Nichtmitglieder sich uneigennützig eingesetzt hatten, das grosse Aufschnaufen: «Es ist geschafft!» Die Anwesenden erzählen von fröhlichen Stunden, die sie zusammengeschweisst habe. Von der Unterstützung von professionellen lokalen Handwerkern, die nicht dem Verein angehören. «Kurz gesagt», erklärt Herbert Eichinger, «das Ziel unseres Vereins, die Kameradschaft zu pflegen, haben wir während Jahren verfolgt.» Jrene Rutishauser, welche als Kassierin ihr Auge auf den Finanzen hat, wirbt für die Vereinigung: «Bei uns können alle, Frauen und Männer, beitreten als Aktivmitglieder oder als Gönner/-innen. Ich garantiere, die von uns zelebrierte Geselligkeit wird euch gefallen.» Zudem werden Besuche von Fachvorträgen sowie Exkursionen und Ausflüge organisiert.

Das Jahresprogramm 2023 umfasst sechs Termine, an denen gemütliche Stunden angesagt sind.

Der Respekt für die Vorfahren

Das Museum scheint von aussen klein. Aber was und wie die Mitglieder die Ausstellung auf zwei Stockwerken aufgebaut haben, lässt das Haus innen gross erscheinen. Als Besucherin fällt einem sofort auf: «Hier haben Personen mit Feingefühl und Liebe zum Detail gearbeitet. Auch mit Respekt für die Vorfahren. Ihnen liegt am Herzen, Nichtfeuerwehrleute ehrlich zu informieren. Der Besuch kann auch für Jugendliche ein Erlebnis sein.»

Besuchen Sie das Feuerwehr-museum Thürnen

Ein Besuch Feuerwehrmuseums Thürnen ist empfehlenswert. Gerne empfängt der Verein Gruppen (ehemalige Feuerwehrleute, ehemalige und aktuelle Schulklassen, Vereine, Hochzeits- und Geburtstagsgesellschaften). Der Besuch kann mit oder ohne Führung, mit oder ohne Apéro erfolgen. Es können Vernissagen und Ausstellungen durchgeführt werden. Der Verein freut sich über gebrauchte Feuerwehrobjekte, die er im Museum zeigen darf, um die Entwicklung der Feuerwehr zu belegen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den Präsidenten des Feuerwehrmuseums Thürnen unter urs.ulmann@bluewin.ch.

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