Eine unverwechselbare Note zum Jubiläum

Gelterkinden 60 Jahre Regionale Musikschule und 20 Jahre Jugendsinfonieorchester 

Realität trifft auf Fiktion.Fotos: Pier-Giuseppe  Cacciatori

Realität trifft auf Fiktion.Fotos: Pier-Giuseppe Cacciatori

V. l.: Die treibende Kraft von Pauline: Madeleine Peters (frühere Tagesmutter), 
         
         
            Nicole Calame (Mutter), Pauline Calame (aufstrebende Künstlerin), 
         
         
            Marco Santschi (Schulleiter der RMSG).

V. l.: Die treibende Kraft von Pauline: Madeleine Peters (frühere Tagesmutter), Nicole Calame (Mutter), Pauline Calame (aufstrebende Künstlerin), Marco Santschi (Schulleiter der RMSG).

Mit der Enthüllung eines riesigen Wandbildes letzten Freitagabend ging der Reigen an Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr der Regionalen Musikschule Gelterkinden RMSG weiter. Sie feiert ihr 60-jähriges Bestehen und zugleich auch 20 Jahre Jugendsinfonieorchester JSOBL.

Zur feierlichen Eröffnung zeigte sich der grosse Saal der RMSG voll von Leuten, sogar aus Deutschland und Frankreich. Das wunderte nicht, da die künstlerische Reise von Pauline Calame nach Frankreich (Atelier Nadaï in Agen) und Brüssel (Institut Supérieur de Peinture Van Der Kelen) führte.

Als ehemalige Schülerin der RMSG – zehn Jahre im Klavierunterricht – erhielt sie die Anfrage des Schulleiters Marco Santschi, ob sie bereit wäre, zwecks Verschönerung des Musiksaals ein Wandbild zu erstellen. Als Nachbar wusste Santschi, dass Calame als freischaffende Künstlerin das Handwerk der Dekorationsmalerei ausübt. Sodann wählte das Gremium der Musikschule eine der drei eingereichten Kompositionsskizzen von Calame aus. Das Kriterium bei der Auswahl war, dass das Motiv des Werks inspirierend auf die Musikschüler/-innen wirken soll.

Zwei intensive Monate

So erinnerst sich Santschi bei der Begrüssung an seine eigene Geschichte: «Ich studierte in Bern Schlagzeug, kam dann dort mit einem Kollegen zusammen, der sich der Malerei hingab. Wir hatten die Gelegenheit, an der BEA gemeinsam etwas zu produzieren. Meine erzeugten Töne wurden in Bilder umgesetzt. Und beim Event ‹Pümpin emotional› im April dieses Jahres wurde umgekehrt aus den Bildern Musik einstudiert.» Santschi konstatiert: «Bilder sind Inspirationen, gehen in die Tiefe!» Er erzählte, wie es bei ihm plötzlich «Klick» gemacht und die Idee «Kunst und Musik» mittels eines Wandbildes zu verbinden ihn nicht mehr losgelassen habe. Da sein Sohn schon in der Schule bemerkt habe, dass Pauline ein spezielles Auge fürs Detail hat und Santschi selber die Laufbahn der aufstrebenden Künstlerin seit Längerem verfolgt, habe sich die Anfrage ergeben. Anstrengende zwei Monate zeichneten sich in der Folge für die junge Malerin ab. Begeistert und tatkräftig ging sie sodann ans Werk, das sich nicht nur der fünf Meter Breite und 3,5 Meter Höhe wegen sehen lässt. Dass Calame mit Leidenschaft, Intensität und voller Energie gearbeitet hat, ist sicherlich auch an den feurigen Farbtönen Rot und Orange erkennbar. Der Wow-Effekt bei der Enthüllung ging mit riesigem Applaus einher und übertraf alle Erwartungen.

Farben werden zu Melodien

Das riesige Dekorationsgemälde zeigt einen Jazzclub aus einer früheren Epoche. Mit der Ausstattung dieses Clubs hat es sich Calame nicht leicht gemacht: unzählige Faltenwürfe der schweren Epochenvorhänge, Kronleuchter, Galerie, Deckenkassetten u.v.m. Sich selbst hat Calame im Bild als jene Frau dargestellt, die die Szene beobachtet und mit dem Handy fotografiert, ganz im Stile eines Alfred Hitchcocks.

Sie komponierte die Farben wie Melodien und Rhythmen – geradeso wie in der Jazzmusik. Damit hat sie der RMSG tatsächlich eine unverwechselbare Note verliehen.

Die Künstlerin ist hoch erfreut über die positive Reaktion und sagt von sich selber: «Seit ich zurückdenken kann, habe ich immer gemalt. Das war meine Art zu sprechen». Auch ihre langjährige Tagesmutter Madeleine Peters erinnert sich an die unzähligen Zeichnungen von Pauline. Mutter Nicole Calame erzählt schliesslich von der Ausstellung «Kinder Welten», die sie für ihre Tochter während der Primarschulzeit organisiert hatte. Marco Santschi zeigt sich stolz über diese erste Vernissage der RMSG. Er ist davon überzeugt, dass die ehemalige Musikschülerin mit ihrem Schaffen weiterhin von sich reden machen wird.

Musikalisch umrahmt mit Gitarre und Saxofon wurde der spezielle Anlass von den Geschwistern Céline und Matti Erni, beide werden sie an der RMSG – die Musikschule mit Herz, unterrichtet.

Weitere Artikel zu «Region Gelterkinden», die sie interessieren könnten

Region Gelterkinden16.10.2024

Walderlebnis mit Geschichte und Geschichten

Gelterkinden Sonntagsspaziergang mit Anekdoten und Baselbieter Eintopf
Region Gelterkinden16.10.2024

Ein ganzes Dorf im Einsatz

Maisprach Der 30. Floh- und Bauernmarkt zog auch dieses Jahr die Massen an  
Region Gelterkinden09.10.2024

Vogelzug-Beobachtung

«EuroBirdwatch» 560 Stare, 66 Ringeltauben und 36 Rotmilane wurden gezählt.