Eine Sommerlinde für Daniel Schmutz
Sissach Pro Natura Baselland vergibt Naturschutzpreis
Daniel Schmutz heisst der Gewinner des Naturschutzpreises 2021 von Pro Natura Baselland. Der Gewinner weiss seit eineinhalb Jahren von seinem Glück. Doch die Corona-Pandemie machte den Organisierenden einer würdigen Übergabefeier immer wieder einen Strich durch die Rechnung. 2020 fiel der Anlass sogar ins Wasser. Am Montag klappte es endlich. Thomas Zumbrunn, Co-Geschäftsführer Pro Natura Baselland, konnte in der Oberen Fabrik in Sissach nebst dem aktuellen auch ehemalige Preisträgerinnen und -trägern sowie weitere Gäste begrüssen, unter ihnen Ständerätin Maya Graf, Regierungsrat Isaac Reber, Gemeindepräsident Peter Buser und Bürgerrat Niggi Bärtschi. Meret Franke, Präsidentin Pro Natura Baselland, überreichte Daniel Schmutz den Preis in Form einer Urkunde sowie mit einem Sachpreis, dem traditionellen Baum. Der Gewinner entschied sich für die Sommerlinde. Diese wird im Spätherbst an einem von Schmutz bestimmten Ort eingepflanzt. «Mit dem Baum muss auch ein silberner Fünfliber in die Erde eingebracht werden», erklärte der Gemeindepräsident und sicherte zu, er werde persönlich beim Einpflanzen des Baumes und der Münze mithelfen.
In ihrer Laudatio würdigte Franke die Verdienste des Preisgewinners eingehend. So erfuhren die Anwesenden, dass der 1962 auf dem Hof «Rotacher» oberhalb von Läufelfingen Aufgewachsene den Beruf eines Bäcker-Konditors erlernt, aber nie auf diesem Beruf gearbeitet habe. Nach einer Sturm-und Drang-Phase und verschiedensten Jobs absolvierte Schmutz eine zweite Lehre als Chemielaborant. 1991 trat er auf dem Amt für Umweltschutz und Energie in die Dienste des Kantons Basel-Landschaft, bildete sich dort kontinuierlich weiter und absolvierte unter anderem an der Fachhochschule in Muttenz ein Nachdiplomstudium zum Umweltingenieur.
Was die Archive hergeben
In seiner Freizeit setzt sich der in Sissach Wohnhafte seit Jahren mit Nachdruck und Beharrlichkeit für das Erhalten einer naturgerechten Umwelt ein. Als langjähriger Präsident der Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Heimatschutz Sissach lancierte er unzählige ökologische Projekte und setzte diese auch um. Daneben engagiert er sich als Lokalhistoriker und publiziert laufend, was beim Durchsuchen von Archiven zum Vorschein kommt und für die Öffentlichkeit interessant ist.
Dank seiner seit frühester Jugendzeit geprägten Verbindungen zur Landwirtschaft versteht sich Daniel Schmutz ausgesprochen gut zu Leuten aus bäuerlichen Kreisen und zu Kindern.
Andere hätten den Preis auch verdient, meinte der Ausgezeichnete bescheiden. Um der Natur gerecht zu werden, brauche es eine gesamtheitliche Betrachtung. Er zitierte dabei den damaligen Forstadjunkt, heutige Bezeichnung Kreisforstingenieur, Paul Rieder, der schon 1948 erkannt hat, dass ein sorgsamer Umgang mit der Natur unerlässlich ist.
Heute, so Schmutz, verkörpere die Landwirtschaft eine Situation, in der sie gezwungenermassen gleichzeitig Täter und Opfer ist.
Regierungsrat Isaac Reber unterstrich in seiner Grussbotschaft die persönliche Verbundenheit und die Parallelen zum Preisträger. So haben beide den gleichen Arbeitgeber und beide wohnen in einem Holzhaus.
Musikalische Darbietungen von Jürg Nietlispach und Simon Dettwiler vom «Trio Pflanzplätz» rundeten den feierlichen Anlass ab.