Ein ökologisches Zeichen für künftige Generationen
Tenniken/Zunzgen Kirchgemeinde verfolgt grüne Reformation und renoviert die Orgel
Zu den christlichen Grundwerten zählt unter anderem, die Welt zu gestalten und das Wunder der Schöpfung zu bewahren. Der Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung folgt aus dem christlichen Menschenbild, und die Vorgabe lautet, mit den begrenzten natürlichen Ressourcen so umzugehen, dass diese vor künftigen Generationen zu rechtfertigen sind. Die Kirchgemeinde Tenniken-Zunzgen hat sich in diesem Sinne in einem wichtigen Schritt zum Ziel gesetzt, bei der Verbesserung der Umweltleistung mit dem Umweltmanagementsystem (UMS) «Grüner Güggel» ihre Tätigkeiten in Hinblick auf die Umwelt achtsamer zu gestalten.
Franziska Buonfrate, Präsidentin der Reformierten Kirchgemeinde Tenniken-Zunzgen, erläutert, dass die Kirchgemeinde die Umsetzung des UMS Schritt für Schritt angehen werde. Der intensive Prozess für die Kirchgemeinde, der mit der Zertifizierung zum «Grünen Güggel» im Jahr 2022 seinen Abschluss finden soll, wird von einer Arbeitsgruppe aus fünf Personen begleitet. Es sind dies nebst Franziska Buonfrate, Dominika Dällenbach und Felix Dürr, die beide den Lehrgang «Umweltmanagement» absolvieren, Christine Corpataux und Sonja Köhler.
Das UMS wird von der Oeku-Kirche geleitet, einer ökumenischen Organisation mit dem Ziel, dass Kirchgemeinden und Kirchen ihre Verantwortung für die Schöpfung in Gottesdiensten, aber auch im täglichen Leben wahrnehmen. Für die Kirchgemeinde Tenniken-Zunzgen bedeutet dies, mittels einer genauen Analyse im Umweltbereich ein Umweltbewusstsein zu bilden beziehungsweise zu entwickeln. So unter anderem, wie Wasser und Strom gespart werden können, wie verantwortungsvolle Leistungen durch ein sicheres Arbeitsumfeld geschaffen werden, die Biodiversität erhalten oder gar gesteigert werden und eine bessere Wahrnehmung für diese Themen auch bei anderen Organisationen stattfinden kann.
Verantwortung gegenüber den Mitmenschen
Grundlagen dafür bilden die Schöpfungsleitlinien, die sich als praktikabler Schwerpunkt die Übernahme der Verantwortung gegenüber der Schöpfung und den Mitmenschen zum Ziel gesetzt haben. Nicht erst mit diesem professionellen Projekt, das eine generelle Bestandsaufnahme enthält, setzt sich die Kirchgemeinde mit einem umweltbewussten Handeln im Sinne vom «Grünen Güggel» auseinander, wie Franziska Buonfrate erläutert: «Bereits im Jahr 2016 haben wir das Pfarrhaus und danach das Kirchendach aus ökologischen Überlegungen mit sicht- und spürbarem Erfolg isoliert.»
Die Projektgruppe hat sich zum Ziel gesetzt, die Schöpfungsrichtlinien an der Versammlung vom 15. Juni 2021 der Kirchgemeinde zur Annahme vorzulegen.
Franziska Buonfrate freut sich auf den gemeinsamen pragmatischen Prozess mit ihren Projektmitgliedern und sieht im Mitwirken einen grossen persönlichen Gewinn: «Wir alle können nur daraus lernen.»
Orgel wird renoviert
Die Orgel, die seit 1974 im Chor der Kirche steht, wurde durch die Orgelbauer Armagni und Mignot aus Lausanne erbaut. Sie hat zehn Register auf zwei Manualen und Pedalen. Nach den vielen Jahren, in denen die Orgel ihre wertvollen melodischen Dienste geleistet hat, drängt sich nun eine Revision auf. Die Holzpfeifen müssen, verursacht durch Feuchtigkeit und Staub, von Ablagerungen befreit werden. Der Zeithorizont für die Revision ist auf die Jahre 2022/2023 gesetzt. Die Gesamtkosten werden sich auf etwa 30000 Franken belaufen, wie Franziska Buonfrate annimmt. Von der Gemeinschaft getragen hofft sie, dass mittels Spendenaufrufen, Benefizkonzerten des Organisten Diego Ares – das nächste Konzert wird voraussichtlich am 24. April um 19.30 Uhr in der Kirche Tenniken stattfinden – und musikalischen Events die Finanzierung gesichert werden kann. Damit die Orgel in einigen Jahren in ihrer wiedergewonnenen Schönheit mit den charakteristischen Klängen im Gotteshaus wieder erklingen darf. Das Spendenbarometer steht momentan bei 12800 Franken. www.kirche-tenniken-zunzgen.ch