Ein bisschen Fasnacht darf es schon noch sein
Thürnen Die Aerdwybli Schränzer waren in kleinen Gruppen unterwegs
Aus dem Bedürfnis, trotz Corona und unter Einhaltung der behördlichen Weisungen etwas Fasnacht zu feiern, liess es sich die Fasnachtsgesellschaft Aerdwybli Schränzer in Thürnen am letzten Sonntag auch dieses Jahr nicht nehmen, dem Winter den Garaus zu machen. Und dies mit spürbarem Erfolg, denn das Wetter zeigte sich von der frühlingshaften Seite. Gemäss regierungsrätlichem Communiqué war unter Einhaltung der Abstands- und Maskentragepflicht Fasnachtsmusik wie Trommeln, Pfeifen und Guggenmusik erlaubt. So weit, so bekannt. Mit dieser behördlichen Bestimmung, die viel Spielraum für Interpretation offenliess, zogen dann auch BAG-konform um 14 Uhr vier fasnächtliche Gruppen von maximal fünf Personen mit dem Ziel, den Winter zu vertreiben, durch die einzelnen Wohnquartiere, rhythmisch begleitet von den vertrauten schrillen, fasnächtlichen Tönen.
Im Gepäck für die Kinder eine kleine Überraschung in Form von einem Säckli, das am Strassenrand überreicht oder in den Briefkasten gelegt wurde. Die Fasnachtsgesellschaft hat in einem Informationsschreiben die Bevölkerung gebeten, den Gruppen in den Strassen nicht zu folgen, sondern aus der Distanz das närrische Geschehen zu beobachten. So sollten Zusammenrottungen vermieden werden. Dieser Bitte wurde von den Dorfbewohner problemlos Folge geleistet. Die verschiedenen kleinen Tracks durch das Dorf versprühten irgendwie ein doch etwas gewöhnungsbedürftiges Ambiente. Aber immerhin, mit künstlerischem Flair und freudiger Hingabe an die fünfte Jahreszeit gelang es der Fasnachtsgesellschaft unter diesen improvisierten Bedingungen, ihrer Dorfbevölkerung etwas kreative Fasnachtsstimmung zu vermitteln. Und um ein Stück fasnächtliche Normalität beizubehalten, wurde um 18 Uhr das traditionelle Fasnachtsfeuer entzündet, jedoch auch das coronakonform ohne Zuschauer. Am kommenden Cherussamstag werden die Aerdwybli Schränzer ein zweites Mal in ähnlicher Form durch das Dorf ziehen, dann auch wieder ab 14 Uhr. Sie lebt weiterhin in Thürnen, die Fasnacht, auch wenn sie still und doch nicht leise zelebriert wurde.