Der Klimawandel im Fokus
Gelterkinden Vortrag der Sekundarschule über den Klimawandel
Die Kinder und Jugendlichen werden die Leidtragenden des Klimawandels sein, für den wir Erwachsenen verantwortlich sind. So liest und hört man es immer wieder. Damit sie aber selber zu dessen Verzögerung beitragen können, ist es höchst lobenswert, dass die Sekundarschule Gelterkinden sich zur Klimaschule erklärt hat und ihnen Informationen und Anleitung gibt dazu. Unter der Leitung von Gabriela Graf gibt es eine Klima-Rat-Gruppe und Anleitungen für die Lehrerschaft, damit sie in ihre Fächer aktuelle Beispiele einflechten, aus denen alle etwas für die aktuelle Gegenwart lernen. Food Waste ist eines der Themen, das die Schüler auch mit ins Elternhaus nehmen können.
Anlässlich des öffentlichen Vortrags, den die Klimaschule organisiert hatte und von Gabriela Graf mit viel Engagement moderiert wurde, referierten zwei bekannte Grössen über den Klimawandel. Zuerst wurde es ziemlich wissenschaftlich. Dr. Gian Plattner, Klimawissenschaftler von der Eidgenössischen Anstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL in Birmensdorf, zeigte anhand vieler eindrücklichen Statistiken, Bilder und Grafiken den leider schnell und drastisch voranschreitenden Klimawandel und dessen verheerenden Auswirkungen. Extreme Hitze, Trockenheit, Dürre und Waldbrände, sintflutartige Regen mit Überschwemmungen und Erdrutschen, Gletscherschmelze und Anstieg der Meere, deren Temperaturen steigen usw ... Das alles hat einen grossen Einfluss auf die Welternährungslage und -knappheit in gewissen Gebieten. Hunger, Arbeitslosigkeit, Krankheiten und erhöhte Sterblichkeit, Migration sind die Folgen.
Maya Graf, Ständerätin und Vorstand Grüne BL aus Sissach, sprach mehr über die praktischen Konsequenzen und ermunterte zu bewusstem Einkauf und gesunder Ernährung. Wenn möglich regionale Produkte zu wählen bei den Bauern direkt wo möglich. Bio-Gemüse und -Fleisch, das auf gesunden Böden produziert wird und damit auch gesunde Böden und die Biodiversität fördert. Wenn Fleisch gegessen wird, nicht nur Filets zu wählen, sondern das ganze Tier zu verwerten. Als Essensreste neue Gerichte zu kreieren, statt sie wegzuwerfen (z. B. Apfelrösti oder Brotauflauf).
Schaltung zur Klimakonferenz in Sharm el-Sheikh
Originell war der Kontakt per Video zur Tochter von Gabriela Graf, Marie-Claire Graf, in Ägypten, wo momentan 196 Nationen vertreten sind um Rahmenbedingungen als Grundlagen für Massnahmenpakete auszuarbeiten. Graf ist dort tätig als Ausbilderin von 27 jungen Vertreter/-innen ihrer Länder und berichtete unter anderem über die Verhandlungen der Entschädigungen der Inselstaaten, die langsam vom Meer verschluckt werden.
Anschliessend gab es eine lebhafte Diskussion und Anregungen über Einkaufserfahrungen und man spürte bei den Anwesenden den guten Willen, etwas beitragen zu wollen, diese rasante Entwicklung zu bremsen. Wo liegt der Handlungsbedarf: bei Politik, Wirtschaft, Bauern, Grossverteilern oder Konsumenten? Man war sich einig, dass alle zusammen nach Lösungen suchen müssen.