Der Kindergarten kommt zurück
Hemmiken Gemeindeversammlung verabschiedet neues Schulkonzept
Weil die Schülerzahlen zu tief waren, um einen eigenen Kindergarten zu führen, fahren die Kinder aus Hemmiken seit 15 Jahren ins Nachbardorf Ormalingen in den «Kindsgi». Auf Beginn des Schuljahres 2021/2022 endet das «Asyl». Denn die wie immer gut Gemeindeversammlung segnete vergangene Woche mit überwältigendem Mehr das neue Gesamtschulkonzept ab. Dieses sieht vor, dass der Kindergartenunterricht künftig im 1899 erbauten Schulhaus, das gegenwärtig umfassend renoviert und modernisiert wird, stattfindet. Wie Gemeindepräsident Alfred Sutter ausführte, sei die Gemeinde dank des der Jugend im Dorf verpflichteten Legats des Hemmiker Bürgers Fritz Buser in der Lage, den Umbau finanziell zu stemmen. Nebst den räumlichen Verhältnissen sprächen auch die Kinderzahlen und finanzielle Aspekte für eine Rückkehr der Kleinen ins Dorf. «Gegenwärtig bezahlen wir pro Jahr und Kind 10100 Franken Schulgeld nach Ormalingen und tragen die Kosten des U-Abos von je 350 Franken», rechnete der Präsident vor. Die Personalkosten einer eigenen Lehrperson sind mit 50500 Franken veranschlagt, zuzüglich etwa 6500 Franken für Lager und andere schulische Anlässe. Folglich geht die Rechnung zumindest in den ersten beiden Schuljahren mit sechs und sieben Schülerinnen und Schülern im Kindergartenalter mehr als auf. In den folgenden beiden Schuljahren wäre sie ausgeglichen. Prognosen über das Jahr 2025 hinaus seien sehr unsicher, da über die Geburten sowie die Zu- und Wegzüge keine verlässlichen Angaben möglich seien, gab Sutter zu bedenken. Der eigene Kindergarten sowie das Potenzial des Baulandes, betonte er, mache aber das Dorf für Zuziehende und Bauwillige attraktiver.
Finanziell im Aufwind
Die Jahresrechnung 2019 zeigt ein erfreuliches Bild. Denn sie schloss um 120000 Franken besser als erwartet mit einem Gewinn von über 130000 Franken ab, der das Eigenkapital auf knapp 580000 Franken oder fast 2200 Franken pro Kopf ansteigen liess. Zudem weisen die Spezialfinanzierungen Wasser, Abwasser und Abfall positive Saldi aus. Auch die Abrechnung des sanierten Junkerschlossweges schloss besser als erwartet ab. Der bewilligte Baukredit von 678000 Franken konnte doch um 115000 Franken oder um 17 Prozent unterschritten werden.
Ferner bestätigte die Versammlung die Bisherigen Andreas Mullis, Andreas Schüpbach und Bernhard Thommen als Mitglieder der RGPK für die Amtsperiode vom 1. Juli 2020 bis 30, Juni 2024 und verabschiedete zwei Anhänge zum Vertrag der Verbundfeuerwehr Farnsburg.
Und auf eine Frage aus der Versammlung meinte der Präsident, das Auswerten der Ergebnisse aus den Sondierbohrungen im Bereich der ehemaligen Deponie brauche noch etwas Zeit. Der Gemeinderat nehme an, dass der Kanton nach Vorliegen der Ergebnisse die Grube als Inertstoffdeponie einstuft und nachträglich eine entsprechende Bewilligung erteilt.