Aus Freunden werden Feinde

Lesung Mit Charles Brauer und Markus Stolz  

Charles Brauer las zum Abschluss der 100-Jahre-Feierlichkeiten der evangelisch-methodistischen Kirche Gelterkinden, unterstützt von Markus Stolz am Klavier mit passender Musik. Foto:U. Handschin

«Leider wieder höchst aktuell» war der Grundtenor dieses Abends, wie Pfarrerin Christine Preis in ihrer Begrüssung und nachher Charles Brauer zum Thema seiner Lesung in der evangelisch-methodistischen Kirche Gelterkinden bemerkten. Der Schauspieler aus Böckten erweckte Beklemmung und Schaudern mit seiner Lesung, die als Abschluss der 100-Jahre-Feier der EMK einen weiteren Höhepunkt bildete. Zusammen mit dem Multitalent-Musiker Markus Stolz, der mit ausgewählten Stücken aus «Lieder ohne Worte» von Felix Mendelssohn Bartholdy den zuerst heiteren und zunehmend erschreckenden und grauenerregenden Verlauf dieses fiktiven Briefwechsels, aufbauend aus gefundenen Briefen, untermalte. Zwei deutsche Freunde, einer davon Jude, werden im Verlauf des von Katherine Kressman Taylor verfassten Buches «Empfänger unbekannt» «Address unknown», nach Rückkehr des Einen, Martin Schulse, um 1933 aus USA nach Deutschland zu Feinden. Er wird Hitleranhänger und distanziert sich von Max Eisenstein, seinem ehemaligen Freund. Passend zu dieser Zeit erwähnte Christine Preis zum Abschluss tröstliche Worte Dietrich Bonhoeffers, der trotz seiner Leidenszeit Zuversicht ausstrahlte.

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