Adie Chluuri, Adie Fasnacht

Sissach Mit der Chluuri-Verbrennung endet die Fasnacht

Adie Chluri, Adie Fasnacht.
Adie Chluri, Adie Fasnacht.

Mit der traditionellen Chluuri-Verbrennung hat sich Sissach am letzten Donnerstag­abend offiziell von der diesjährigen Fasnacht verabschiedet. Mit dem immer gleichen Satz «Adieu Chluuri, Adie Fasnacht» wurde die riesige – gut sieben Meter hohe Holzskulptur – auf der Allmend, unter Beobachtung der vielen Schaulustigen, brennend und krachend in den nächtlichen Himmel geschickt. Mit der Doppelskulptur wurden der Malermeister im Ruhestand Beatus «Battli» Häberli und Fotograf Hans «Klick» Reber im übertragenden Sinne der Ewigkeit übergeben. «Battli» und «Klick» waren immer zusammen unterwegs und wie «ein altes Ehepaar», wie der Chluuri-Redner, der in den Medien immer unbekannt bleibt, vor der Verbrennung in seiner Grabrede verkündete. An der jeweiligen Ladentür hing dann auch ein gleich formuliertes Schild mit dem Text «Bin gleich zurück», als sie ­zusammen wieder mal ihr Geschäft für einen kurzen Moment verwaist zurück­liessen. Das kolossale Chluuri hätte ­eigentlich vor zwei Jahren schon ­verbrannt werden sollen, die Pandemie zog dann kurzfristig einen dicken Strich durch die Fasnachtsrechnung.

Eine wunderbare und wilde Fasnacht

Als die Finsternis Sissach umhüllte, zog der Trauerzug in Form einer Prozession mit den vereinigten Cliquen und Guggen, alle in weissen Laken gehüllten wie auch die heulenden Chluuris mit ihren Kässelis, vom Gemeindeplatz in Richtung Allmend. Der Grabredner sparte dort nebst den gebührenden Worten für die beiden Chluuri-Geschäftsmänner nicht mit Kritik auf einige Vorkommnisse in den Fasnachtstagen. So hatte er unter anderem den Eindruck, dass die Begegnungszone am Fasnachtssonntag mit dem ständigen lärmigen Auftritt der Wagenclique Zapfhähne eher einer Street Parade ähnelte als einem Fasnachts­treiben. «Das dürfe nicht mehr vorkommen», sagte er streng und ­bestimmt. Er sprach anderseits auch von einer wunderbaren und vor allem wilden Fasnacht und zur Unterstreichung ­erwähnte er in seiner Rede mehrmals das diesjährige Motto «Mir nähme Fahrt uf». Auch die Schnitzelbänkler wurden für ihre diesjährige Qualität gelobt.

Nach den traditionell letzten Worten «Adie Chluuri, Adie Fasnacht» war dann der Moment gekommen, das Feuer unter dem Chluuri zu entfachen. Es dauerte nicht lange, bis das nach einer zwei­jährigen Lagerung durch und durch trockene imposante Bauwerk Feuer fasste und im Nu lichterloh brannte. Es krachte und knisterte, als wollte es noch einmal all seine Kräfte bündeln, die ihm geblieben waren, um sich gegen das ­unvermeidliche Schicksal zur Wehr zur setzen. Kurz erhob es wie ein letztes Aufbäumen noch den Kopf. Es half alles ­jedoch nichts mehr. Alsbald krachte es unter dem Gejohle der Umstehenden, die gebührend Abstand hielten, in sich zusammen. Damit verschwand die diesjährige Fasnacht, die im Vorfeld mit so viel Ungewissheit und planerischer ­Unsicherheit verbunden war, endgültig in Schall und Rauch. Fotos: S. van Riemsdijk

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