Kandidierende kreuzten die Klingen

Wahlen Heiss begehrtes Regierungsamt – Podiumsdiskussion in Liestal  

Acht Kandidierende für fünf Sitze.Foto: O. Graf
Acht Kandidierende für fünf Sitze.Foto: O. Graf

Am 12. Februar 2023 ist das Volk aufgerufen, das Parlament und die Regierung für die am 1. Juli 2023 beginnende vierjährige Amtsperiode zu wählen. Vier Wochen vor dem Urnengang kreuzten sich im Auditorium der Basellandschaftlichen Kantonalbank in Liestal alle acht Kandidierenden, die sich um einen Sitz in der Exekutive bewerben, die Klingen. Im Publikum des von der Handels­kammer beider Basel organisierten Anlasses waren zahlreiche Politikerinnen und Politiker auszumachen. Dem Podiumsgespräch wohnten auch viele Leute ohne Mandat bei. Geleitet wurde die Gesprächsrunde von der Präsidentin der Handelskammer, Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter (die Mitte), und von Direktor Martin Dätwyler. Erstmals träten alle acht Kandidierenden gemeinsam an einem Wahlkampfanlass an, stellte die Präsidentin einleitend fest. Als Hausherr richtete John Häfelfinger, CEO BLKB, einige Worte an seine Gäste. Die Wirtschaft, so Häfelfinger, habe die lange Coronaperiode gut gemeistert. Die tiefen und weiterhin rückläufigen Zahlen der Stellensuchenden seien ein Zeichen, dass es wirtschaftlich wieder ­aufwärtsgeht.

Bevor es um die vorwiegend wirtschaftsrelevanten Themen ging, wollte die Handelskammer von den vier Bisherigen wissen, wie sie den Wahlkampf bis jetzt erlebt haben. Monica Gschwind (FDP), Anton Lauber (die Mitte), Isaac Reber (Grüne) und Kathrin Schweizer (SP) sowie die neu Kandidierenden Manuel Ballmer (GLP), Thomi Jourdan (EVP), Thomas Noack (SP) und Sandra Sollberger (SVP) sprachen von einer spannenden und interessanten Phase. Von einem Kampf mochte niemand sprechen. In der Tat fiel den ganzen Abend kein einziges gehässiges Wort.

Deutsch und Mathe: Nachholbedarf

Dass auf die Frage «Wer von euch will die Steuern senken?» sich niemand für das Gegenteil aussprach, lag auf der Hand. Jourdan und Ballmer gaben zu bedenken, dass die Gesamtbelastung massgebend sei, während Gschwind die Bedeutung attraktiver Rahmen­bedingungen unterstrich. So könne ein Abwandern guter Steuerzahler verhindert werden. Einigkeit herrschte darüber, dass die Bildung eine der wichtigsten Aufgaben des Staates ist. Schweizer erinnerte daran, dass das Baselbiet in den Grundkompetenzen Deutsch und Mathematik Nachholbedarf habe.

Im Energiesektor beschränkte sich die Debatte auf den umweltfreundlichen Wasserstoff. Noack verwies darauf, dass das Aufspalten von Wasser in Wasserstoff und in Sauerstoff möglichst mit Solarenergie erfolgen müsse.

Was die Aussenwirtschaft betrifft, war man sich einig, dass dies in erster Linie Sache des Bundes und nicht des Kantons sei. Dank der optimalen Standort­förderung, so Lauber, habe das Baselbiet für Firmen und Private wirtschaftsfreundliche Bedingungen geschaffen. Klarheit herrschte auch darüber, dass die Schweiz auf gute Beziehungen zur EU angewiesen sei. Sollberger sieht die Lösung im bilateralen Weg. «Die Erosion schreitet voran», stellte Reber angesichts der aktuellen Lage in den Verhandlungen mit der EU. Eine Einigung mit Brüssel sei vordringlich.

Die Gesprächsrunde, an der noch weitere Themen angesprochen wurden, zeigte, dass nur im Konsens erarbeitete Lösungen eine Mehrheit finden können. Politische Alleingänge oder das Ausspielen von Energieträgern gegeneinander führe zur Stagnation. In diesem Sinne waren sich alle Anwesenden einig.

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