Ein würdiges Finale
Volksmusik Schlusskonzert des «Musig-Hanneli»-Gedenkjahres

Gleich zwei Finale in der Kirche St. Arbogast in Muttenz. Zum einen wurde in diesem Jahr das Jubiläumsjahr «20 Jahre Schweizer Volksmusik-Sammlung Hanny Christen» gefeiert, das nun zu Ende ging. Zum anderen verabschiedete sich die «Hanneli-Musig».
Das Musikerehepaar Annerose und Fritz Krey aus Arlesheim hatte die Idee, das Schaffen von Hanny Christen wieder in Erinnerung zu bringen. Denn dieser Frau, die in Liestal geboren wurde, hat es die Schweizer Volksmusikszene zu verdanken, dass die Musiknoten der alten Volkslieder nicht verloren gingen.
Neben dem Buch «Hanny Christen 1899–1976», das zum diesjährigen 20-Jahr-Jubiläum der Herausgabe der gesammelten Werke von Hanny Christen erschienen ist, wurden viele weitere Highlights von Kreys organisiert. Das Museum.BL zeigte einige Zeit Requisiten aus dem Leben der mutigen Frau. Trotz Verbot der Familie hat sie mit ihrer Sammlung weitergemacht. Ist von Dorf zu Dorf und von Bauernhof zu Bauernhof gegangen, um die Noten der Musikstücke aufzuschreiben. Ganze 11874 Instrumentalstücke zählt die beeindruckende Sammlung.
Im Jubiläumsjahr gab es Sommerferienkurse für Kinder zum Singen von Hanny-Christen-Liedern. Konzerte, ein Theater und vieles mehr.
Abschied der Hanneli-Musig
Den Einstieg in das Konzert in Muttenz machten Annerose und Fritz Krey mit ihrem Volksmusikensemble «#fidel» (ausgesprochen: «Kreuzfidel»).
Danach spielte die «Hanneli-Musig», die nun nach 20 Jahren aufhört. «Gassenhauer» ist der Name der letzten CD. So heisst auch ihre Abschiedstournee. Die Gruppe wurde von Ueli Mooser, einst Redaktor für volkstümliche Sendungen im Radio DRS, gegründet. Er und seine Frau Chatrina wollten verhindern, dass die Notensammlung von Hanny Christen verloren ging. Mit Musikfreunden, alles Multiinstrumentalisten, gründete er die «Hanneli-Musig».
Das ausserordentliche Können der Musiker beeindruckte die Konzertbesucher. Speziell war der Einsatz von Wolfgang Sieber, ehemaliger Hoforganist und Komponist. Er begleitete die «Hanneli-Musig» mit der Kirchenorgel in diversen Stücken. «Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus …» spielte Wolfgang Sieber mit der Orgel solo. Die Hanneli-Musig spielte Stücke wie «Der Jäger aus Kurpfalz», den «Berner Marsch» aus dem Jahre 1792, «Mein Herz das ist ein Bienenhaus» und viele mehr. «Vo Schönebuech bis Ammel», gespielt nur mit der Kirchenorgel, war eine schöne Geste des Toggenburger Organisten an das Baselbiet.
Ein würdiges Finale des erfolgreichen Hanny-Christen-Jahres.