Ein Glas Staatswein gefällig?

Sissach Der Kanton kürt seine Top-Gewächse und ehrt so das Schaffen der Winzer  

Thomas Webers letzter amtlicher Schluck.

Thomas Webers letzter amtlicher Schluck.

Es ist unter Kennern längst bekannt, dass die besten Baselbieter Weine in der obersten Liga mitspielen. Und das seit einigen Jahren mit dem «Segen» von Fachleuten und Juroren aus der ganzen Schweiz. Mit der Möglichkeit der Winzer, ihre Weine im Qualitätswettbewerb zur Staatswein-Kür einzureichen, wird so den besten Tropfen ein Gütesiegel verliehen, das sogar amtlichen Charakter hat. So kam es also letzte Woche auf Schloss Ebenrain wiederum zum Finale um das begehrte Label «Staatswein». Die diesjährige siebte Auflage wurde bezüglich Kategorien etwas modifiziert. Aufgrund der sich verändernden Marktbedürfnisse wird nun neu der beste Tropfen in den vier Kategorien Weissweine, Schaumweine, Roséweine und Rotweine zum Baselbieter Staatswein gekürt.

Unter der Federführung von Lukas Kilcher, Leiter Ebenrain-Zentrum und des Weinproduzentenverbands der Region Basel/Solothurn hat die grosse regionale Winzerfamilie im Beisein von viel Polit Prominenz im prächtigen Schlossgarten diese «Krönung» mit zelebriert und dem Kulturgut Wein in allen Facetten feierlich gehuldigt. Zum Auftakt haben vor drei Wochen fünf ausserkantonale Profis aus der Szene in einer ersten Runde die 51 eingereichten Weine im Bad Bubendorf selektioniert und pro Kategorie drei Finalisten ermittelt.

Thomas Webers letzter amtlicher Schluck als Degustator

Die Degustation zur Ermittlung der Staatsweine war nicht einfach das übliche Bewertungsszenario unter önologischen Gurus. Nein, da hat eine hochkarätige Laienjury im Gewölbekeller des Schlosses in einer feierlichen Zeremonie die vorgängig fachtechnisch ermittelten zwölf Finalisten gekostet und die Rangpunkte nach ganz persönlichem Gusto verteilt. Angeführt vom Baselbieter Regierungsrat Thomas Weber haben da sein Basler Amtskollege Kaspar Sutter, die Lands- und Staatsschreiberinnen Elisabeth Heer und Barbara Schüpbach, zusammen mit weiteren Persönlichkeiten aus Kultur, Gastronomie und Medien in fast andächtigem Ritual die Gläser geschwenkt, den Wein mit kritischer Mine betrachtet die Nase ins Glas getaucht und den edlen Saft mit kauenden Bewegungen im Mund verwirbelt. Für Thomas Weber war dieser letzte amtliche Schluck als langjähriger Degustator denn auch Grund genug, in seiner Grussbotschaft an die Gäste den einheimischen Winzern zu danken und ihre Arbeit zu würdigen. Unüberhörbar: Der abtretende Landwirtschaftsvorsteher ist stolz auf «seine» Baselbieter Weine!

Nachfolgend die Staatsweine 2023. Weissweine: Kerner, Hof Leimen Buus; Melanie und Joel Buser. Schaumweine: Crémant de Cabernet Dorsa Brut, Hofladen Grosstannen Bubendorf; Familie Handschin-Bühlmann. Roséweine: Wiedmers Rosé, Zelglihof Sissach; Daniel Wiedmer. Rotweine: Siebe Dupf Pinot Noir Barrique, Siebe Dupf Kellerei AG Liestal; Thomas Engel.

Das sind die vier Baselbieter Staatsweine. Fotos: U. Fluri

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