Der Baselbieter Literatur verpflichtet
Orientierungsversammlung Die Literarische Gesellschaft Baselland formiert sich
Thomas Schweizer kam aus dem Staunen nicht mehr heraus: «Ich bin überwältigt!» 17 Personen kamen am vergangenen Samstagvormittag in der Buchhandlung Forum in Liestal zusammen, um die Gründung einer Literarischen Gesellschaft Baselland zu besprechen.
Eingeladen zu diesem Anlass hatten der Autor Thomas Schweizer und Historiker Lorenz Degen. Auf einer Reise in diesem Herbst entwickelten sie den Gedanken, einen solchen Verein zu gründen. «Es gibt im Baselbiet keine Organisation, die sich der Förderung von regionaler Literatur verschrieben hat», erklärte Thomas Schweizer den Grund des Vorhabens. Ziel der neuen Gesellschaft ist es, lebenden Autorinnen und Autoren eine Plattform zu bieten und die Erinnerung an bereits verstorbene Schriftstellerinnen und Schriftsteller wach zu halten. Eine wichtige Aufgabe besteht in der Öffentlichkeitsarbeit: Durch Lesungen, Vorträge oder Ausflüge soll das hiesige Literaturschaffen bekannt gemacht werden. Auch das Sichern von Nachlässen und das Sammeln von antiquarischen Büchern gehört zum Vereinsprogramm. «Wir sehen uns als Vermittler, um Unterlagen aller Art an Archive oder Museen weiterzuleiten», so Lorenz Degen. «Durch Unachtsamkeit gehen bei Räumungen immer wieder wertvolle Materialien verloren.»
Was die räumliche Abgrenzung betrifft, so sei diese zwar wichtig, aber nicht ganz streng: «Unser Engagement gilt der Region, die wir kennen. Hier im Baselbiet sehen wir daher unser Wirkungsfeld», erklärte Lorenz Degen. «Wobei wir auch unsere Nachbarn im Blickfeld behalten wollen: Basel, die Nordwestschweiz und das Dreiland gehören zu den erweiterten Interessengebieten». Die neue Gesellschaft möchte auch den Kontakt zu Institutionen und Gruppen mit verwandten Aufgaben pflegen, besonders mit dem Dichter:innen- und Stadtmuseum Liestal und der Kantonsbibliothek Baselland.
Die Jugend nicht vergessen
Die Vorstellungsrunde zeigte ein breites Spektrum der Anwesenden auf: Sowohl Liebhaberinnen und Liebhaber von Regionalliteratur wie auch Autorinnen und Autoren waren vertreten. Einige haben Bücher publiziert oder stehen kurz davor, jemand hat eine Zeitschrift gegründet und war in der Kulturpolitik aktiv, jemand arbeitete als Journalist. Es kamen Leute aus dem Birseck, dem Leimental, Birsfelden, Muttenz und aus Liestal selbst. Schwach vertreten war das Oberbaselbiet, gar niemand war aus dem Laufental zur Versammlung gekommen.
In der Diskussion meldeten sich verschiedene Stimmen zu Wort. Ein Teilnehmer mahnte, die Jugend nicht zu vernachlässigen: «Auch ein Fantasy-Roman gehört zur Literatur.» Mehrere Votanten, die selbst Bücher herausgegeben haben oder dies beabsichtigen, möchten auch Kontakte zur Verlagsbranche und dem Buchhandel pflegen. Allgemein war eine Aufbruchstimmung spürbar. «Wir sind sehr erfreut, dass unser Aufruf auf so breites Echo stiess», meinte Lorenz Degen.
Für den neuen Vorstand haben sich gleich zwei Personen gemeldet, die Thomas Schweizer und Lorenz Degen unterstützen wollen. Nur eine Kassierin oder ein Kassier fehlt noch. Am Samstag, 18. Januar 2025, soll die Gründung um 10.30 Uhr in Liestal vollzogen werden. Der genaue Ort ist noch offen. Thomas Schweizer wird die Gründungsversammlung vorbereiten: «Die Statuten kann ich vom Freundeskreis Walter Eglin übernehmen und leicht anpassen.» Wer auch zur Gründung kommen möchte, kann sich bei ihm noch anmelden, Tel. 061 901 40 08. Lorenz Degen