Jubiläumsjahr mit historischem Themenweg

Sissach EGV segnet Investitionskredit ab  

Ob es am neu zusammengesetzten Gemeinderat oder an den Traktanden lag, dass die Einwohnergemeindeversammlung gut besucht war, – die Halle war nur zur Hälfte bestuhlt worden – lässt sich nicht eruieren. Fakt ist, dass die Sissacher Diskussionskultur bei den wenigen Traktanden am letzten Donnerstag trotzdem lebhaft und von einer Prise Emotionalität geprägt war.

Historischer Themenweg

Eine durch den Gemeinderat eingesetzte und breit abgestützte «Kommission Sissach2025» bereitet sich seit 2022 intensiv an den Vorbereitungen des bedeutenden Jubiläumjahrs 2025 vor –nächstes Jahr wird Sissach 800 Jahre und die reformierte Kirche St. Jakob 500 Jahre alt –, wie Gemeinderat Robert Bösiger berichtete. Die Gemeinde engagiert sich im Wesentlichen in zwei Bereichen: Einerseits durch Unterstützung jener Vereine, Organisationen und Institutionen, die auf verschiedenen Arten tatkräftig zum Jubiläumsjahr beitragen, anderseits soll über das Jubiläumsjahr hinaus ein «historischer Themenweg Sissach» mit insgesamt acht Posten – sieben im Dorf und einer auf der Sissacher Fluh – als ein nachhaltiges, wertes Werk für spätere Generationen, bestehen bleiben. Auf Empfehlung der beiden hinzugezogenen Historiker Matthias Manz und Ruedi Epple werden Sissacher Persönlichkeiten in ihren historischen Zusammenhang gestellt und an diesem Themenweg der interessierten Bevölkerung in Ton und Bild zugänglich gemacht. Entsprechend dem Sissacher Wappen bildet der rote Faden des Pfads Hände und Gesten. Für das Werk beantragte der Gemeinderat der Versammlung ein Brutto-Investitionskredit in der Höhe von 130000 Franken, wobei eine Bewilligung unter Vorbehalt erfolgt, dass mindestens die Hälfte der Kosten durch Drittmittel gesichert sind, so Bösiger. «Dabei leistet die Gemeinde im Falle einer Kostenüberschreitung keinen höheren Beitrag als total 65000 Franken.» Trotz sich eintrübenden Gemeindefinanzen stimmte der Souverän den Antrag mit 101 Ja-Stimmen zu 4-Nein-Stimmen schliesslich eindeutig zu.

Entwurf Reglement Mehrwertabgabe akzeptiert

Der Entwurf des Gemeinderats über das Reglement über die Mehrwertabgabe –auf Antrag von Stefan Zemp – und die Inkraftsetzung durch den Gemeinderat nach erfolgter kantonaler Genehmigung wurde nach zwei verworfenen Änderungsanträgen von Ruedi Graf mit grossem Mehr angenommen.

Verlängerung Baurecht um sechs Jahre angenommen

Einstimmig akzeptiert wurde die Verlängerung des Baurechtsvertrags für die Genossenschaft Alterssiedlung Sissach GASS für eine Gemeindeparzelle, welche am 31. Dezember 2025 nach 50 Jahren ausläuft, um sechs Jahre bis 31. Dezember 2031.

Der Gemeinderat möchte das Baurecht vorerst nur um sechs Jahre verlängern, weil der Bedarf an Plätzen in Alters- und Pflegeheimen im Oberbaselbiet in den nächsten Jahren stark steigen wird, erläuterte Finanzchef Dieter Stebler in seiner ersten Geschäftsvorstellung als neuer Gemeinderat. Der Gemeinderat rechnet folglich damit, dass Sissach einige Plätze zusätzlich vorhalten und in den nächsten zehn Jahren ausbauen muss. Für diesen Ausbau ist die Parzelle angrenzend am Zentrum für Pflege und Betreuung «Mülimatt» vorgesehen. Darauf befinden sich momentan 18 Alterswohnungen.

Antrag Höhenfeuer abgelehnt

Der Gemeinderat hat beschlossen, das Höhenfeuer am 1. August auf der Sissacher Fluh künftig nicht mehr durchzuführen. Dies, nachdem das Höhenfeuer einige Male wegen Trockenheit abgesagt werden musste. War eine Durchführung doch möglich, mussten intensive Begleitmassnahmen erfolgen, um das Feuer überhaupt im Zaun zu behalten. Der Souverän folgte mit 71 Ja-Stimmen dem Wunsch des Gemeinderats, den Antrag von Sonja Graf auf Beibehaltung des Sissacher Höhenfeuers abzulehnen.

Jan Röthing gab seinem Ärger Luft, dass zwei Mitglieder von beratenden Kommissionen – Niggi Bärtschi und Sarah Regez – abgewählt worden sind, während zwölf Kommissionssitze unbesetzt seien.

Gemeindepräsident Peter Buser informierte am Schluss, dass ein Antrag auf ein Feuerwerksverbot in der Silvesternacht gestellt worden sei, ebenso über die Wiedereinführung des Sommermarkts. Darüber wird der Souverän an der nächsten Einwohnergemeindeversammlung vom 3. Dezember 2024 abzustimmen haben.

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